Vom Reduzieren der (Arbeits-) Zeit Wem die Stunde schlägt

Schon eine Stunde ist lästig. Mal ist sie voll, mal droht die letzte, und manchmal schlägt sie einem. Das klingt latent gewaltbereit. Kein Wunder also, dass jeder Zweite Stunden reduzieren will. Denn diese haben auch noch einen fatalen Hang zur Ausdehnung.

Besonders bei der Arbeit oder in Wartezimmern sind sie gefühlt weitaus länger als 60 Minuten. Mit der Ausdehnung erklärt sich auch, dass die Stunde an Schule oder Uni oft nur 45 Minuten hat – denn diese wirken wie 60. Mindestens. Allerdings wollen die Befragten des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) lediglich Arbeitsstunden reduzieren, um mehr Stunden Freizeit zu haben. Das könnte fahrlässig sein, denn Freizeitstunden tendieren umgekehrt zu sehr schnellem Dahinschmelzen – und dann läuft die Zeit noch schneller. So ist gerüchteweise etwa im Stundenhotel – eindeutig der Freizeit zuzuordnen – eine Stunde oft ganz erstaunlich kurz. Vom Stundenlohn der Handwerker (angefangene Stunde) ganz zu schweigen.

Und außerdem reduziert das Leben die Stunden schon ganz von selbst. Denn auch wenn es langweilig scheint, werden es mit zunehmendem Alter immer weniger.

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