Pingeliger Werberat Bierdeckel-Botschaften

Der Bierdeckel wirkt harmlos, ist aber nicht von Pappe. Vor Jahren pries ihn Friedrich Merz als Platz für die Steuererklärung, heute aber wird er nicht mal als Anlage B (wie Bierdeckel) akzeptiert.

Aber es gibt weitere Probleme.  So hat der Deutsche Werberat einen Deckel kritisiert, der zeigt, wie ein Brauereichef seine Frau küsst, während sie ein volles Weißbierglas anhimmelt. „Hilft in Sekunden – wirkt für Stunden“ steht dabei. Das lasse, so der spaßbremsige Einwand, den Eindruck entstehen, „dass sich der Konsum des Biers positiv auf das Verhältnis zwischen Mann und Frau auswirkt“.

Seit wann wird das angezweifelt? Geht es doch um das stabile Dreiecksverhältnis Mann-Frau-Alkohol, das manche Partnerschaft erst möglich macht. Denn das Schöntrinken des Sexualpartners oder der Beziehung mit Kamillentee ist zwar deutlich gesünder, aber weniger effektiv. Und gesundes Leben verlängert die Zeit, „bis dass der Tod Euch scheidet“, auch noch!

Natürlich kann der Werberat da­rauf setzen, dass Betroffene das schamhaft verschweigen oder angeschickert wegkichern. Bekommen sie doch sonst einen auf den Deckel. Und können heilfroh sein, wenn es nur der Bierdeckel ist.

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