Ein schlichtes Herz

Schauspiel · Die Histoire d'un coeur simple ist ganz einfach die Erzählung von einem namenlosen Leben, von dem eines armen Mädchens vom Land, das fromm, aber mystisch ist, hingebungsvoll ohne Exaltiertheit und zart wie frisches Brot

Die Histoire d'un coeur simple ist ganz einfach die Erzählung von einem namenlosen Leben, von dem eines armen Mädchens vom Land, das fromm, aber mystisch ist, hingebungsvoll ohne Exaltiertheit und zart wie frisches Brot."Kurze Zeit nachdem der französische Romancier Gustave Flaubert (1821-1880) von seinen Plänen in einem Brief an Madame de Genettes aus dem Jahre 1876 berichtet hatte, war die Erzählung "Ein schlichtes Herz" vollendet und ein literarisches Meisterwerk geschaffen. Flauberts Lebensgeschichte der Magd Felicité aus Pont-L'Evêque weist weit über den Rahmen ihrer provinziellen Beschränktheit hinaus: Flaubert gelingt die Darstellung eines bewegenden Schicksals, gekennzeichnet von stiller Einfalt, naiver Gottgläubigkeit und großer Herzensgüte. Carl von Ossietzky schrieb über Flaubert: "Flaubert ist einer der größten Seelenkenner der Weltliteratur, zugleich einer der unermüdlichsten Kämpfer um den reinen Stil." Bis heute fasziniert die Unbestechlichkeit dieser Sprache, die erhaben ist über eine Epochenzuordnung, auch wenn Flaubert als einer der bedeutendsten Vertreter des französischen Realismus gilt. In der Fassung von Christoph Diem und Holger Schröder werden Saskia Petzold (Erzählerin) und Gertrud Kohl (Félicité) die Geschichte wiedergeben. In der Regie von Christoph Diem werden nicht nur verschiedene Erzählperspektiven miteinander verwoben, dieses besondere Theaterereignis wird zudem in deutscher und in französischer Sprache umgesetzt. "Ein schlichtes Herz" setzt die Reihe von Inszenierungen literarisch-erzählerischer Stoffe wie Kafkas "Die Verwandlung" oder Kleists "Michael Kohlhaas" fort. Die Bühne gestaltet Christian Zimmermann, Bild- und Videoprojektionen sind von Florian Penner und Henry Hilge. Die Bühnenmusik macht Stephan Mathieu. HSUraufführung: 7. März 2010, 20 Uhr, sparte4

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