In letzter Sekunde Bahnstrecke mehrere Stunden gesperrt

Regionalbahn konnte bei Dirmingen durch Warnung eines Passanten eine Gefahrenbremsung einleiten und verfehlte nur knapp einen Traktor im Gleisbett.

 Dank des beherzten Einsatzes vieler Menschen, ist der Unfall weitestgehend glimpflich ausgegangen.

Dank des beherzten Einsatzes vieler Menschen, ist der Unfall weitestgehend glimpflich ausgegangen.

Foto: Feuerwehr Eppelborn/René Finkler

Dirmingen Am Samstagnachmittag war ein ortsansässiger Landwirt im Eppelborner Ortsteil Dirmingen damit beschäftigt, Äpfel auf seiner Obstwiese zu pflücken. Plötzlich bemerkte er, dass sich sein dort abgestellter Traktor verselbstständigte und die abschüssigen Wiesenstücke hinunterrollte.

Durch die immer weiter zunehmende Geschwindigkeit hatte der Fahrzeugführer keine Chance mehr, den Traktor einzuholen, so dass das Fahrzeug nach etwa 300 Metern durch das Dickicht an der Böschung des Bahndamms durchbrach und im Bereich der Gleise zum Liegen kam. Das hat die Feuerwehr Eppelborn mitgeteilt. Arbeiter, die gerade im Industriegebiet „In Baden“, direkt gegenüber der Unglücksstelle, tätig waren, bemerkten das Unglück und handelten couragiert und folglich genau richtig, so die Feuerwehr.

Da nicht auszuschließen war, dass sich auch noch ein Fahrer beim Traktor befand, der eventuell im Dickicht oder unter dem Traktor im Gleisbett eingeklemmt lag, eilten sie zur Unglücksstelle. Einer der beiden verständigte über den Notruf umgehend die Polizei und lief entlang der Gleise, um einen möglicherweise annähernden Zug vorzuwarnen.

Noch während die Person den Notruf absetzte, näherte sich die Regionalbahn 72 aus Richtung Lebach kommend. Der Passant machte auf sich aufmerksam und bewirkte, dass der Triebwagenführer der Regionalbahn eine Gefahrenbremsung einleitete.

Glücklicherweise rutschte der Traktor durch die Wucht seines Aufpralls im Gleisbett wieder von den Gleisen, denn die Bahn wäre trotz Gefahrenbremsung nicht rechtzeitig zum Stehen gekommen und hätte den Traktor gerammt. Nun verfehlte die Bahn den Traktor lediglich um wenige Zentimeter. Nachdem die zuständigen Notfallmanager der Bahnbetriebe und die für den Bereich von Bahnanlagen zuständige Bundespolizei an der Einsatzstelle eintrafen, konnte schnell Entwarnung gegeben werden. Keiner der beteiligten Personen wurden verletzt.

Da der Traktor durch seine Irrfahrt einen enormen Schaden erlitt und dadurch Betriebsstoffe ausliefen, wurde der Löschbezirk Dirmingen zur Einsatzstelle alarmiert.

Vor Ort wurden die auslaufenden Betriebsmittel mit Bindemittel und Auffangwannen aufgenommen. Da wegen der Unfallaufnahme durch die Bundespolizei und der Bergung des Traktors die Bahnstrecke längerfristig gesperrt bleiben musste, unterstützte die Feuerwehr bei der Evakuierung der Bahn, wie es weiter heißt. Die elf Fahrgäste wurden mit Taxis von der Einsatzstelle weggebracht.

Um den Traktor aus dem Gleisbereich bergen zu können, war es notwendig ein speziell für die technische Hilfe ausgestattetes Fahrzeug in Form eines Rüstwagens an die Einsatzstelle zu bringen. Da der neue Rüstwagen der Feuerwehr Eppelborn, welcher erst vor kurzem ausgeliefert wurde, noch nicht einsatzbereit ist, wurde der Rüstwagen der Feuerwehr Illingen zur Einsatzstelle alarmiert. Nachdem die Ermittlungen zum Unfallhergang beendet waren, konnte der Traktor mittels Seilwinde aus dem Gleisbereich geborgen werden.

Am Traktor entstand erheblicher Sachschaden. Der Zug trug keinen Schaden davon. Die Bahnstrecke zwischen den Bahnhöfen Eppelborn und Dirmingen war rund drei Stunden für den Zugverkehr gesperrt. Wodurch der Traktor ins Rollen kam, kann von Seiten der Feuerwehr nicht beantwortet werden. Die Feuerwehr, die mit etwa 20 Einsatzkräften vor Ort war, konnte nach rund zwei Stunden den Einsatz beenden.

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