Zeuge bringt früheren Chef der Deutschen Bank unter Druck

München. Der ehemalige Deutsche-Bank-Vorstandschef Rolf Breuer ist nach Aussage eines früheren Kreditanalysten der Bank besser über den Kirch-Kredit informiert gewesen als bisher dargestellt. Der Zeuge sagte gestern im Betrugsprozess gegen Breuer vor dem Landgericht München: "Ich hatte den Eindruck, dass Dr. Breuer regelmäßig informiert wurde über das Engagement

München. Der ehemalige Deutsche-Bank-Vorstandschef Rolf Breuer ist nach Aussage eines früheren Kreditanalysten der Bank besser über den Kirch-Kredit informiert gewesen als bisher dargestellt. Der Zeuge sagte gestern im Betrugsprozess gegen Breuer vor dem Landgericht München: "Ich hatte den Eindruck, dass Dr. Breuer regelmäßig informiert wurde über das Engagement." Kollegen hätten ihm gesagt: "Wir halten Herrn Breuer auf dem Laufenden."In dem Verfahren geht es darum zu klären, ob Breuer in einem der vielen Zivilverfahren, die der im Sommer verstorbene Medienunternehmer Leo Kirch nach der Pleite seines Konzerns gegen Breuer und die Deutsche Bank angestrengt hatte, gelogen hat. Breuer hatte damals ausgesagt, er habe Informationen über Kirchs finanzielle Lage lediglich aus den Medien entnommen. Das hält die Staatsanwaltschaft für unwahr und wirft ihm versuchten Prozessbetrug vor. Kirch hatte zeitlebens Breuer und die Bank für den Zusammenbruch seines Imperiums verantwortlich gemacht.

Der Zeuge sagte: "Das Engagement Kirch war intern sehr prominent." Die Deutsche Bank hatte Kirch rund 750 Millionen Euro geliehen und dafür 40 Prozent der Axel-Springer-Verlag-Aktien als Pfand bekommen. Der Kreditausschuss der Bank habe die Kreditvergabe abgelehnt, aber der Vorstand habe ihn dann doch genehmigt, sagte der Zeuge. dapd/dpa

Foto: Koch/dapd

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