Zahlungsverkehr wird bald auf Sepa umgestellt

Saarbrücken · In knapp 250 Tagen wird Sepa eingeführt, das einheitliche Euro-Zahlungsverfahren. Unternehmen und Vereine sollten sich frühzeitig darauf einstellen. Privatpersonen haben noch keinen Grund zur Eile.

Auch wenn es noch ein paar Tage hin ist bis zum 1. Februar 2014, sollten sich Unternehmen und auch Vereine auf dieses Datum vorbereiten. Denn das ist der Stichtag, an dem sich der Zahlungsverkehr grundlegend ändert. Dann wird Sepa (Single Euro Payments Area) eingeführt, das einheitliche Euro-Verfahren für den inländischen und ausländischen Zahlungsverkehr.

"Es wird höchste Zeit, die Sepa-Umstellung anzugehen", mahnte der Präsident des Sparkassenverbandes Saar, Franz Josef Schumann, gestern auf einer Pressekonferenz in Saarbrücken. Noch immer sei die Meinung weit verbreitet, die Umstellung auf Sepa sei nur für ausländischen Zahlungsverkehr notwendig. Dabei gelte dies auch national. Die Sepa-Vorbereitungen seien in weiten Teilen der Wirtschaft noch unzureichend. So sollen drei Viertel der kleineren Mittelständler mit den Vorbereitungen noch gar nicht angefangen haben. Da die Systemumstellung meist keine sichtbaren Vorteile bringt, aber Arbeit und Kosten verursacht, würden viele Unternehmen die nötige Vorbereitung vor sich herschieben. Vor allem die mittelständischen Kunden seien jetzt gefordert: Zahlungsverkehrsanwendungen und Buchhaltungssysteme müssten überprüft und angepasst, Geschäftskorrespondenz um Iban (International Bank Account Number, die internationale Bankkontonummer) und Bic (Bank Identifier Code, der international standardisierter Bank-Code) ergänzt, interne Kunden- und Lieferantendatenbanken überarbeitet werden. Zudem müsse ein Unternehmen, das Sepa-Lastschriften nutzen will, eine Gläubiger-ID bei der Bundesbank beantragen.

Privatkunden haben längere Frist

Auch Vereine müssten sich zwingend mit dem Thema beschäftigen, da sie in den meisten Fällen das Lastschriftverfahren zum Einzug der Mitgliedsbeiträge nutzten. Auf einen "Plan B" zu setzen, wonach bei Schwierigkeiten im Übergang die Fristen für Firmen und Vereine verlängert würden, bezeichnete Schumann als "sehr riskante Spekulation". Denn die zuständigen Stellen bei der Bundesbank und dem Bund hätten bislang keine Bereitschaft erkennen lassen, einen "Plan B" zu prüfen. Wer es versäume, den Übergang vorzubereiten, bei dem drohten Zahlungsausfälle, Liquiditätsengpässe und organisatorische Störungen.

Für Privatkunden besteht derzeit noch kein dringender Handlungsbedarf. Sie können aufgrund einer gesetzlich eingeräumten Übergangsfrist noch bis Februar 2016 ihre bisherigen Kontodaten weiter nutzen. Ab dann müssen auch sie die neue Iban-Kennung anwenden.

sepadeutschland.de

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