Warum die Saarbrücker HBK mittlerweile drei An-Institute hat

Saarbrücken. Warum wird aus einem Institut für Visuelle Kommunikation ein An-Institut? Weil aus Sicht Gunter Rambows und der Saarbrücker HBK so beide Seiten voneinander profitieren. Werbetechnisch wie inhaltlich

Saarbrücken. Warum wird aus einem Institut für Visuelle Kommunikation ein An-Institut? Weil aus Sicht Gunter Rambows und der Saarbrücker HBK so beide Seiten voneinander profitieren. Werbetechnisch wie inhaltlich. Der im Februar von der HBK zum Honorarprofessor ernannte Rambow, der von 1974 bis 1991 in Kassel eine Professur für Grafikdesign hatte (und danach bis 2002 an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe lehrte), will in Güstrow mit exkursionswilligen HBK-Studenten Kommunikationsstrategien im öffentlichen Raum analysieren. Sein riesiger Plakatefundus dürfte da ergiebiges Anschauungsmaterial sein.Für die Kunsthochschule seien mit dem An-Institut - dem dritten nach Jo Enzweilers Saarlouiser Institut für aktuelle Kunst und einem in Aufbau befindlichen An-Institut für Kuratieren - weder personelle noch finanzielle Leistungen verknüpft, stellt Andreas Bayer von der HBK klar.

Während Jo Enzweilers Saarlouiser Institut lange etabliert ist, besteht das 2009 gegründete An-Institut für Kuratieren unter Leitung von HBK-Professor Georg Winzen bislang nur auf dem Papier. Seine Arbeit wird es erst aufnehmen, wenn das in St. Ingbert geplante Kulturzentrum Alte Baumwollspinnerei realisiert ist. Ein zwischen der HBK und der Mittelstadt und deren Albert-Weisgerber-Stiftung abgeschlossener Kooperationsvertrag sieht vor, dass Master-Studenten in dem künftig in der Spinnerei beherbergten Museum St. Ingbert jährlich eine Schau konzeptionell wie organisatorisch vorbereiten und (mit)kuratieren. Ein idealer Weg, sich praktisch zu erproben; für St. Ingbert eine günstige Lösung. Winzen betont, dass er in einem Gutachten für die Stadt seinerzeit die Einrichtung einer festen Kuratorenstelle empfohlen habe und bei der Kooperationslösung selbst keinen Cent verdiene. Die gewählte An-Institutskonstruktion sei, weil die Kooperation Studenten-Jobs einschließt, eher rechtlicher Natur.

An-Institute sind an den Hochschulen im Zeichen der Privatisierung von Forschungsleistungen in den 80ern entstanden. Als privatrechtlich geführte Einrichtungen gelten für sie nicht die Vorgaben des öffentlichen Dienstes, sodass sich Forschungsinteressen und privatwirtschaftliche verbinden lassen. Eine Kooperation mit Unternehmen nennt die HBK denn auch en passant als eine Zielsetzung des neuen Güstrower An-Instituts. Laut Rektor Ivica Maksimovic werden aber auch "zusätzliche Kapazitäten für die Lehre geschaffen und die überregionale Attraktivität der HBK deutlich akzentuiert". cis

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