Von wegen „à la française“: Ein Musik-Abend im Staatstheater

Saarbrücken · Das Trio Jazz à la française und das Mertes String Quartet gaben gemeinsam ein Konzert in Saarbrücken. Es hinterließ einen zweispältigen Eindruck.

"Jazz à la française", so war ein Abend im Saarbrücker Staatstheater überschrieben, bei der zwar eine große Bandbreite an musikalischen Stilen dargeboten wurde, die jedoch ganz ohne das kompositorisch reichhaltige Land Frankreich auskam. Jazz à la française, der Name des formidablen Jazztrios, das da mit dem Mertes String Quartet zusammen musizierte, sorgte für den irreführenden Titel. Als Conferencier führte der Konzertmeister des Staatsorchesters, Wolfgang Mertes, durch den Abend. Er selbst an der Geige, seine Frau Angelika Maringer an der Bratsche, seine Schwester Heidrun Mertes am Cello sowie Wolfgang Wehner (Geige) versuchten die Fusion mit den Jazzmusikern Hemmi Donié (Piano), Thomas Thiel (Kontrabass) und Rolf Seel (Schlagzeug).

Meist übernahm das Quartett die Rolle des Melodieinstruments. Joe Zawinuls "Birdland" wurde gespielt, ebenso wie das berühmte Thema aus Mozarts 40. Sinfonie, das sich aber nur widerstrebend ins Bett seines lateinamerikanischen Begleitrhythmus' zwängte.

An anderer Stelle enttäuschte Mertes hohe Erwartungen, als er davon sprach, wie gut das bekannte Air von Bach und Chick Coreas "Spain" zusammen passten - gespielt wurden dann die Stücke jedoch einfach nacheinander ohne erkennbare Verbindung. Wie es funktionieren kann, zeigte das Jazztrio bei seiner Interpretation von Bachs Präludium in f-Moll mit fließenden Übergängen von Barock und Jazz. Klanglich stimmte auch die Fusion der "alten" mit den "neuen" Instrumenten; Mertes gab dazu überzeugend den Teufelsgeiger und Donié lieferte großartige Soli. Den Eindruck,. dass an diesem Abend nicht alles gelang verstärkt schließlich das schmalzige Schlussstück "Más allá".

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