Viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt

Die Lage am saarländischen Arbeitsmarkt hat sich im Mai im Vergleich zum Vorjahr erstmals seit Längerem verschlechtert. Die Arbeitslosigkeit ist leicht gestiegen, wie die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit mitteilt.

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Foto: SZ

Auch die Nachfrage nach Arbeitskräften sei demnach zurückgegangen. Hingegen liege die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erneut über dem Vorjahreswert. Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Mai insgesamt 32.400 Frauen und Männer im Saarland arbeitslos, rund 600 oder 2,0 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen um rund 400 oder 1,1 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote – berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – stieg von 6,0 Prozent auf 6,1 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 6,0 Prozent.

„Die letzten Wochen zeigen, dass die stete Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr am Arbeitsmarkt an der Saar zurzeit gestoppt ist. Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer steigt in diesem Monat leicht an“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. „Dafür sind auch konjunkturelle Faktoren verantwortlich. Viele der arbeitslos Gewordenen kommen aus einer ungelernten oder angelernten Beschäftigung. Gerade ihnen werden wir verstärkt Bildungsangebote unterbreiten.“ Die Zahl der Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt werden, lag im Mai bei 48.400 Personen. Das waren rund 1.200 oder 2,4 Prozent weniger als im Mai 2018.

Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung. In den vergangenen vier Wochen meldeten sich rund 2.600 Frauen und Männer aus einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, rund 100 oder 4,8 Prozent weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl um 200 oder 7,8 Prozent gestiegen. Auf der anderen Seite konnten im Mai rund 2.300 Personen die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden. Das waren 500 oder 16,7 Prozent weniger als vier Wochen zuvor und 400 oder 15,9 Prozent weniger als vor zwölf Monaten.

Im Monat Mai waren bei dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter 9.300 Stellen gemeldet. Dies waren 200 Stellen weniger als vor einem Jahr. Die meisten Stellen gab es in der Zeitarbeit mit 2.400, im Gesundheits- und Sozialwesen (1.100), im Handel (1.000) sowie im Verarbeitenden Gewerbe (800).

Die Zahl der arbeitslosen Männer stieg innerhalb von vier Wochen um rund 300 oder 1,5 Prozent auf 18.500. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl um 400 oder 2,0 Prozent angestiegen. Es wurden mit rund 13.900 arbeitslosen Frauen 400 oder 2,7 Prozent mehr Personen gezählt als vier Wochen zuvor, aber unverändert gegenüber dem Vorjahr. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung waren im Mai 2019 rund 10.000 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet – das waren 30,7 Prozent aller Arbeitslosen. Ihre Zahl ist sowohl gegenüber dem Vormonat (100 oder 0,6 Prozent) als auch gegen-über dem Vorjahr gestiegen (700 oder 7,7 Prozent).

Anders der Bereich der Grundsicherung: Hier ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber April 2019 um 600 oder 2,6 Prozent gestiegen, auch zurückzuführen auf die Überprüfung im Rahmen der Qualitätssicherung. Gegenüber Mai 2018 ist die Zahl um 400 oder 1,6 Prozent gesunken. In der Grundsicherung wurden 22.400 Arbeitslose gezählt – das waren 69,3 Prozent aller saarländischen Arbeitslosen.

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Saarland im März 2019 – das ist der aktuellste Datenstand – mit rund 391.500 Beschäftigten 0,9 Prozent über dem Vorjahresmonat.

Für mehr Beschäftigung sorgten an der Saar das Verarbeitende Gewerbe (plus 500 auf 97.500), das Gesundheitswesen (plus 800 auf 33.200), der Bereich freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (plus 600 auf 22.600), das Baugewerbe (plus 500 auf 20.100) sowie der Bereich Information und Kommunikation (plus 600 auf 9.600). Ein Rückgang war im Bereich bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (minus 200 auf 11.800) und der Zeitarbeit (minus 700 auf 10.700) zu erkennen. mwaev/bo

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