Arbeitsmarkt Agentur-Chef nennt Anstieg der Arbeitslosigkeit „saisontypisch“

Kreis Saarlouis · Es gibt mehr Arbeitslose im Kreis Saarlouis. Das gilt sowohl gegenüber Dezember als auch gegenüber dem Januar 2018.

 Arbeitsmarkt Saarlouis Januar 2019

Arbeitsmarkt Saarlouis Januar 2019

Foto: SZ/Steffen, Michael

5308 Frauen und Männer waren im Januar im Landkreis Saarlouis arbeitslos gemeldet, 541 mehr als im vergangenen Dezember. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,1 Prozent, also 0,6 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats. In dem Anstieg zum Jahresbeginn sieht Jürgen Haßdenteufel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland, in erster Linie eine Reaktion auf saisonale Einflüsse: „Der Hauptkündigungstermin zum Jahresende und das Auslaufen der befristeten Arbeitsverträge nach dem Weihnachtsgeschäft machten sich im Januar bemerkbar. Auch im Hotel- und Gaststättengewerbe gab es weniger zu tun, viele Außenarbeiten ruhten“, erklärt Haßdenteufel. Insgesamt spricht der Agenturleiter von der saisontypischen Durchgangsarbeitslosigkeit, die mit der Frühjahrsbelebung wieder abgebaut sein sollte. „In der Regel handelt es sich hierbei für die Betroffenen um eine vorübergehende Arbeitslosigkeit. Wer qualifiziert ist und nah am Berufsleben steht, hat gute Chancen, rasch eine neue Beschäftigung zu finden. Gut ausgebildete Fachkräfte werden branchenübergreifend gesucht.“ Laut Arbeitsagentur ist die Beschäftigung in den letzten Jahren konstant gewachsen.

Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen im Januar um 473 auf 2210 gestiegen, das waren 122 mehr als vor einem Jahr. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren stieg die Arbeitslosigkeit um 65 auf 245 im Vergleich zum Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl um 21 erhöht. In der Altersgruppe 50Plus waren 912 Personen arbeitslos gemeldet, 136 mehr als im Dezember und 35 mehr als vor einem Jahr.

Beim Jobcenter im Landkreis Saarlouis ist die Arbeitslosigkeit im Januar ebenfalls gestiegen (plus 68 auf 3098). Damit lag sie um sechs über dem Vorjahreswert. Jugendarbeitslosigkeit ist mit derzeit zehn Arbeitslosen im Bereich des Jobcenter nicht in nennenswertem Umfang vorhanden. 990 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um 22 erhöht. Fast die Hälfte der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen ist gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits länger als ein Jahr gemeldet. Mit 1453 Langzeitarbeitslosen betrug ihr Anteil an allen Arbeitslosen 47 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um zehn Prozent.

Die Unterbeschäftigung lag im Landkreis Saarlouis im Januar mit 7680 Personen um 7,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Anteil der Arbeitslosen an der Unterbeschäftigung betrug 70 Prozent. Der Arbeitsmarkt wurde durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen damit um knapp ein Drittel entlastet.

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen beziehungsweise ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist im Januar zurückgegangen. Unternehmen der Region haben 360 freie Stellen gemeldet, 158 weniger als im Dezember und 119 weniger als im Vorjahresmonat. Aktuell stehen 1870 freie Jobs zur Verfügung.

Die überwiegende Zahl der Jobangebote war in der Zeitarbeit, im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel und im verarbeitenden Gewerbe gemeldet. Auch im Baugewerbe, im Gastgewerbe, im Logistikbereich, im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich und im Öffentlichen Dienst gab es zahlreiche offene Stellen.

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