Karate Marlene Zinsmeister gewinnt EM-Bronze
HOMBURG · Die 16-jährige Kämpferin von Shotokan Homburg hat in Tschechien Edelmetall gewonnen. Jahrelange Arbeit zahlt sich damit nun aus.
Marlene Zinsmeister vom Verein Shotokan Homburg hat mit ihrem dritten Platz bei den Karate-Europameisterschaften zum ganz großen Wurf ausgeholt. Die 16-Jährige wohnt in Kaiserslautern, wo auch ihre sportliche Karriere im Alter von sechs Jahren begann. Zwei Jahre später hörte sie zunächst wieder mit Karate auf. Als ihr Vater aber zu trainieren begann, packte auch Zinsmeister mit zwölf Jahren wieder der Ehrgeiz. Mit 14 absolvierte sie auch die ersten Übungseinheiten in Homburg, wo sie sich unter Stützpunkttrainer Markus Stäudel weiterentwickelte. Ein Jahr später trat Zinsmeister dann komplett dem Homburger Verein bei. „Ich fahre fünf Mal pro Woche mit dem Zug von Kaiserslautern nach Homburg ins Training“, berichtet die Elftklässlerin des Kaiserslauterer Hohenstaufen-Gymnasiums. Später möchte sie Medizin studieren. Im Alter von zwölf Jahren nahm sie erstmals an den südwestdeutschen Meisterschaften in Iffezheim teil – und erreichte auf Anhieb den ersten Platz.
Mit 13 Jahren stand sie bei der DM in Bochum in gleich zwei Kategorien (Kata und Kumite) ganz oben auf dem Siegerpodest. 2018 und 2019 folgten erneut in Bochum weitere nationale Titel in Kata.
Jetzt feierte Zinsmeister mit der Bronzemedaille den größten Erfolg ihrer bisherigen Laufbahn. Die Großveranstaltung fand in Kadan in Tschechien statt. Dort startete die Homburger Sportlerin im Kata- und Kumite-Einzel der Altersklasse 16. Und im Team vertrat die Athletin bei den 16- bis 17-Jährigen die deutsche Nationalmannschaft in Kata. Mit dem Team gewann Zinsmeister auch das bronzene Edelmetall.
Im Einzel-Kata schied Zinsmeister in einem engen Kampf im Viertelfinale aus. Und im Kumite-Einzel war die zweite Runde Endstation. „Ich habe mich gegenüber dem letzten Jahr verbessert, aber gegen die internationale Konkurrenz ist es nicht einfach. Ich war ja auch schon 2018 in Serbien bei der EM und konnte mich nun deutlich steigern“, erzählt die Sportlerin. Silber im Teamwettbewerb ging an Ungarn und Gold an Gastgeber Tschechien.
Das zweite Hobby der Athletin ist das Geigespielen. „Geige spiele ich seit ich fünf Jahre alt bin. Die Priorität liegt aber auf Karate. Der Geigenunterricht ist für mich der Ausgleich und die Entspannung. Beim Karate kann man sich selbst besser kennenlernen – es ist auch ein Weg zu sich selbst. Man hört niemals auf zu lernen“, erklärt Zinsmeister.
