Zwangspause für Sökler und Maek

Saarbrücken. Am 7. Mai 1991 machten sich Frank Ordenewitz und sein Trainer Erich Rutemöller im DFB-Pokal-Halbfinale des 1. FC Köln gegen den MSV Duisburg (3:0) unsterblich. Nach Rutemöllers legendärem Satz "Mach et Otze" provozierte Ordenewitz einen Platzverweis

 Für diese Grätsche gegen Babelsbergs Oliver Heil sah Saarbrückens Mittelfeldspieler Kevin Maek die Gelbe Karte. Foto: Schlichter

Für diese Grätsche gegen Babelsbergs Oliver Heil sah Saarbrückens Mittelfeldspieler Kevin Maek die Gelbe Karte. Foto: Schlichter

Saarbrücken. Am 7. Mai 1991 machten sich Frank Ordenewitz und sein Trainer Erich Rutemöller im DFB-Pokal-Halbfinale des 1. FC Köln gegen den MSV Duisburg (3:0) unsterblich. Nach Rutemöllers legendärem Satz "Mach et Otze" provozierte Ordenewitz einen Platzverweis. Die Sperre hätte er nach den damaligen Regeln im nächsten Liga-Spiel absitzen können, wäre aber für das Endspiel spielberechtigt gewesen. Die Geschichte flog auf, weil Rutemöller sich verplapperte. Der Trainer zahlte 5000 Mark Strafe, Ordenewitz fehlte im Finale gegen Bremen, das Köln 4:5 nach Elfmeterschießen verlor.

Eine Karte provozieren, um bei einem unwichtigen Spiel gesperrt und bei den wichtigen Begegnungen danach dabei zu sein? "Sowas kann man nicht planen", sagt Sven Sökler, Mittelfeldspieler des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken, der am Samstag beim 2:1 über den SV Babelsberg die fünfte Gelbe Karte der Saison sah und gegen Preußen Münster (Samstag, 14 Uhr) fehlen wird. "Wenn man im Spiel ist, denkt man nicht an seine Kartenbelastung", sagt Sökler, "der Gegenspieler hat mir ins Gesicht gefasst. Ich habe ihm dann nur etwas gesagt."

Schiedsrichter Jonas Weickenmeier verwarnte Sökler und den Babelsberger Aaron Berzel - und wenig später auch den Saarbrücker Kevin Maek. "Natürlich gehe ich in dieser Szene mit gestrecktem Bein hin", gesteht der Ex-Aachener Maek, empfindet die Bestrafung aber als zu hart: "Der Ball war doch frei, und ich spiele ihn ja auch weg." Da es auch für Maek die fünfte Gelbe Karte der laufenden Spielzeit ist, wird auch er dem FCS in Münster fehlen.

"Das tut weh, denn das wird sicher ein geiles Spiel vor vielen Zuschauern. Münster hat immer eine coole Kulisse", sagt der 24-Jährige, "auf der anderen Seite sind es die Spiele danach gegen Rostock, Wehen Wiesbaden und Darmstadt, in denen wir punkten müssen. Von daher ist die Pause zumindest verkraftbar." Leidensgenosse Sökler widerspricht da nur zum Teil: "Münster ist ein wichtiges Spiel für uns, schließlich wollen wir unsere kleine Serie (fünf Spiele ohne Niederlage, Anm. der Red.) ausbauen. Aber natürlich hätte es mich mehr genervt, gegen Darmstadt gesperrt zu sein." Sökler kam vor zwei Jahren von den Lilien zum FCS.

Während Maek und Sökler sich die Reise sparen können, wird Lukas Kohler wohl dabei sein. Der linke Verteidiger war am Samstag kurz vor Schluss ausgewechselt worden. Marc Lerandy war dem St. Ingberter im Getümmel auf den Unterarm getreten. "Es ist wohl nichts kaputt", sagte Kohler gestern: "Es wird wohl gehen, aber wir sichern die Diagnose noch mit einer Kernspinuntersuchung ab." cor

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