WM wird Neids letztes Hurra

Frankfurt · Silvia Neid wird ihr Amt als Trainerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft im Sommer 2016 auf eigenen Wunsch an Steffi Jones übergeben. Das gab der Deutsche Fußball-Bund gestern in Frankfurt bekannt.

Die Mission Titelgewinn ist das letzte Hurra für Silvia Neid : 68 Tage vor Beginn der Weltmeisterschaft in Kanada (6. Juni bis 5. Juli) gab die Bundestrainerin gestern bekannt, dass sie ihren Posten bei der Frauen-Nationalmannschaft 2016 räumen wird. Dann endet der Vertrag der 50-Jährigen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB). Die Nachfolge soll die DFB-Direktorin Steffi Jones antreten.

Neid wird Leiterin der neu geschaffenen Frauen-Sichtungs-Abteilung. "Dieser Entschluss ist lange in mir gereift. Ich wollte noch nicht in Rente und nochmal etwas Neues machen", erklärte Neid, die im September 2016 ihren neuen Posten antreten wird. Dann übernimmt Jones. "Ich hatte immer diesen Wunsch. Jetzt kommt ein neuer Lebensabschnitt. Ich werde versuchen, die Theorie in die Praxis umzusetzen", sagte die 42-Jährige, die einen Zweijahresvertrag erhält.

Neid wird noch bei den Olympischen Spielen 2016 an der Seitenlinie stehen - falls sich die Mannschaft bei der WM für die Spiele in Rio de Janeiro qualifiziert. Sie betreut den zweimaligen Welt- und achtmaligen Europameister seit 2005. Unter der zweimaligen Welttrainerin gewann die deutsche Mannschaft einmal den WM-Titel (2007) und triumphierte zweimal bei der EM (2009 und 2013). Den Tiefpunkt ihrer Amtszeit erlebte Neid vor knapp vier Jahren. Nach dem Viertelfinal-Aus bei der Heim-WM gegen den späteren Weltmeister Japan (0:1 nach Verlängerung) war sie angezählt. Aber bei der EM 2013 in Schweden wurde deutlich, dass Neid aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat. Obwohl sechs Stammspielerinnen fehlten, holten die Deutschen den Titel.

Hochdekoriert ist auch Jones. Die 111-malige Nationalspielerin gewann 2003 den WM-Titel. Dazu kommen drei EM-Triumphe (1997, 2001, 2005) sowie Olympia-Bronze 2000 und 2004. Jones, die 2007 ihre aktive Karriere beendete, begann im selben Jahr ihre Arbeit für den DFB.

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