Bundestrainerin Neid kritisiert Umgang im Frauenfußball

Frankfurt · Nach der öffentlich ausgetragenen Debatte um ihre Person hat Bundestrainerin Silvia Neid den Umgang im Frauenfußball kritisiert. "Sich unter Kollegen öffentlich zu kritisieren, das ist schlecht", sagte Neid in einem Interview der "Sport Bild": "Da gibt der Frauenfußball kein gutes Bild ab."Neid war nach dem enttäuschenden Abschneiden der Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Kanada in die ins Kreuzfeuer geraten.

Unter anderen hatte Turbine Potsdams Trainer Bernd Schröder der 51-Jährigen mangelnde Kritikfähigkeit vorgeworfen, der Frankfurter Trainer Colin Bell hatte Neids taktische Ausrichtung harsch kritisiert. "Gegen Joachim Löw gab es keine Kollegenschelte aus der Bundesliga, als es mal nicht so lief", sagte Neid dazu: "Auch im Frauenfußball müssen wir begreifen, dass wir in einem Boot sitzen." Schließlich gebe sie auch nicht über die Arbeit der Bundesliga-Trainer ihren Senf ab.

Nach den Olympischen Spielen 2016 tritt Neid ab. Ihre Nachfolgerin wird ihre aktuelle Co-Trainerin Steffi Jones , die zuvor noch nie alleinverantwortlich für eine Mannschaft war. "Ich hätte das nicht gemacht", sagte Neid. Nachdem sie neun Jahre Co-Trainerin von Tina Theune-Meyer war, habe sie vom damaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger dazu überredet werden müssen, ihr nachzufolgen. "Ihre Schuhe waren mir zu groß. Steffi traut es sich zu. Das ist doch gut", sagte Neid zu der Personalentscheidung, die ebenfalls viel Kritik nach sich zog.

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