Silvia Neid denkt über Rücktritt nach

Frankfurt. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) stärkt Silvia Neid den Rücken. Nachdem die Bundestrainerin mit ihrem überraschenden Sinneswandel die Schuldfrage für das Desaster der deutschen Fußballerinnen bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land angeheizt hat, wird sie von einer Welle der Unterstützung getragen. "Wir lassen uns nicht verrückt machen

Frankfurt. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) stärkt Silvia Neid den Rücken. Nachdem die Bundestrainerin mit ihrem überraschenden Sinneswandel die Schuldfrage für das Desaster der deutschen Fußballerinnen bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land angeheizt hat, wird sie von einer Welle der Unterstützung getragen."Wir lassen uns nicht verrückt machen. Ich sehe die Silvia sicher auf ihrem Posten", betonte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. Man werde Neid Zeit für eine Analyse der Viertelfinal-Pleite gegen Japan (0:1 nach Verlängerung) geben, versprach Theo Zwanziger. "Was richtig und falsch war, kann nur sie selbst bewerten, weil sie die Spielerinnen durch die tägliche Arbeit am besten kennt", sagte der DFB-Präsident: "Meine Prognose ist: Wir bereiten uns danach auf das nächste größere Turnier, die Europameisterschaft, vor. Mit Silvia Neid als Bundestrainerin."

Kritik an Taktik und Führungsstil

Zuvor hatte Neid nach zunehmender Kritik an ihrer Taktik und ihrem Führungsstil erstmals Amtsmüdigkeit erkennen lassen. "Ich brauche jetzt erst mal Abstand", sagte die 47-Jährige: "Erst wenn ich in ein paar Wochen wieder im Alltag angekommen bin, werde ich mich fragen: Was will ich eigentlich? Kann ich mich für eine EM in zwei Jahren nochmal motivieren?"

Linda Bresonik sieht "keinen Grund" für einen Abgang ihrer Trainerin. "Dass sie sich jetzt so äußert, hat mich total überrascht. Ich könnte nicht verstehen, wenn sie zurücktreten würde", sagte die 27 Jahre alte Defensivspielerin. Neid alleine die Schuld zu geben, "wäre fatal und vereinfacht. Wir haben alle Fehler gemacht".

Trotz ihrer Zweifel und der öffentlichen Debatte werde Neid das WM-Halbfinale zwischen Schweden und Japan heute in Frankfurt besuchen, kündigte Niersbach an. Es sei nach so einem Ausscheiden ein "ganz normaler Vorgang", dass Kritik aufkomme. "Silvia ist Welttrainerin des Jahres, das wird doch nicht durch ein Tor, das zu einer Niederlage führte, ausradiert", betonte der Generalsekretär.

Die Vorwürfe, die sogar aus dem DFB-Lager kamen, sowie die verpasste Olympia-Qualifikation für London 2012 haben Neid offenbar nachdenklich werden lassen. "Mir war klar, dass jetzt eine Schuldige gesucht wird - und dass es in erster Linie immer die Trainerin ist", bekannte die Bundestrainerin. dpa

saarbruecker-zeitung.de/

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