Urteil im Fall Pechstein kann noch Wochen dauern

Lausanne/Berlin. Schon kurz nach Verhandlungsbeginn im Präzedenzfall Claudia Pechstein (Foto: dpa) sind die Hoffnungen der Olympiasiegerin auf eine baldige Wettkampf-Rückkehr gesunken

Lausanne/Berlin. Schon kurz nach Verhandlungsbeginn im Präzedenzfall Claudia Pechstein (Foto: dpa) sind die Hoffnungen der Olympiasiegerin auf eine baldige Wettkampf-Rückkehr gesunken. Matthieu Reeb, Generalsekretär des Internationalen Sportgerichtshofes CAS, deutete gestern Abend eine Hängepartie an: "Das Urteil wird einige Tage, wenn nicht sogar Wochen dauern", sagte Reeb wenige Stunden, nachdem Pechstein in weißer Bluse erstmals vor die CAS-Richter getreten war. "Auf einer solchen Basis wie diesmal hat der CAS noch nie verhandelt", fügte Reeb in Lausanne hinzu. Das Urteil sei von enormer Wichtigkeit. Im Falle eines Freispruchs hatte Pechstein auf einen Start bei den deutschen Meisterschaften ab 30. Oktober gehofft. Die Berliner Eisschnelllauf-Olympiasiegerin ist Hauptdarstellerin im spektakulärsten Sport-Prozess des Jahres. Im Chateau de Bethusy von Lausanne versucht die 37-Jährige vor dem CAS ihre Sperre wegen auffälliger Blutwerte rückgängig zu machen. Die wichtigste Verhandlung ihres Lebens begann am Nachmittag hinter verschlossenen Türen im Verhandlungssaal mit dem Austausch medizinischer Gutachten. Von den Experten des Eislauf-Weltverbandes ISU, der Pechstein-Seite und der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft DESG wurde dabei ein Schlagabtausch über die Möglichkeiten der körpereigenen Produktion von Retikulozyten, Vorstufe der roten Blutkörperchen, vollzogen. Bis zur letzten Minute hatten sich Experten öffentliche Scharmützel geliefert. Der Nürnberger Pharmakologe Fritz Sörgel sprach im ARD-Hörfunk von "einer Katastrophe für die indirekte Beweisführung", wenn Pechstein gewinnen würde. Pechstein-Manager Ralf Grengel konterte die Kritik prompt und erklärte, juristische Schritte gegen Sörgel prüfen zu wollen. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort