SV Friedrichsthal Der Meister will jetzt auch den Pokal

Friedrichsthal · Der SV Friedrichsthal hat unbesiegt den Titel in der Wasserball-Oberliga gewonnen. In die 2. Bundesliga aufsteigen möchte der Verein nicht, dafür aber am Freitag im eigenen Becken das Endspiel des Rheinland-Pfalz/Saar-Pokals gewinnen.

 Die Friedrichsthaler Spieler bereiten sich am Beckenrand auf ihren Einsatz vor. Der SV hat erstmals in seiner Vereinsgeschichte das Pokalfinale erreicht.

Die Friedrichsthaler Spieler bereiten sich am Beckenrand auf ihren Einsatz vor. Der SV hat erstmals in seiner Vereinsgeschichte das Pokalfinale erreicht.

Foto: Peter Franz

Freitags im Freibad in Friedrichsthal, kurz vor 20 Uhr. Die Lufttemperatur beträgt kaum mehr als 16 Grad, das Wasser hat fünf Grad mehr. Im Becken ist die Stimmung dennoch geradezu überschäumend. Die Wasserballer des Schwimmvereins (SV) Friedrichsthal haben allen Grund zur besten Laune im Training. „Nach zwei zweiten Plätzen in den letzten beiden Jahren sind wir jetzt vorzeitig Meister der Oberliga Südwest“, sagt der Vorsitzende Jochen Dennevert stolz. Und schränkt aber etwas ein: „Das klingt toll, ist aber eigentlich die tiefste Spielklasse.“

Dennoch ist die Leistung bemerkenswert. „Wir sind in bislang zwölf Saisonspielen unbesiegt, haben nur ein Unentschieden auf dem Konto“, sagt Lukas Mathieu, Wasserballwart und Spieler beim SV Friedrichsthal: „Jetzt wollen wir das Double.“ An diesem Freitag, 21. Juni, findet um 20 Uhr das Finale im Rheinland-Pfalz/Saar-Pokal statt. Die Friedrichsthaler haben sich erstmals in ihrer Vereinsgeschichte dafür qualifiziert. Das Endspiel findet in Friedrichsthal statt. Der Gegner muss noch in der Partie Kaiserslautern SK gegen WSV Ludwigshafen ermittelt werden. Diese findet erst an diesem Mittwoch, 19. Juni, statt.

Ein Blick auf die Spielerliste des SV Friedrichsthal erstaunt. Tobias Bauer – er spielt mit Zweitspielrecht in der A-Junioren-Bundesliga für den SC Neustadt – ist mit 16 Jahren der Jüngste, Paul Kintzel mit 56 der Älteste. „Es prallen langjährige Erfahrung und jugendliche Hitzköpfigkeit aufeinander. Aber alle ziehen an einem Strang, verfolgen das gleiche Ziel“, sagt Spielertrainer Andrzej Szczurkiewicz, der zwischen 1983 und 2002 für Polen 237 Länderspiele bestritt. „Er war für uns ein Glücksfall“, betont Dennevert, „er hat den Wasserball in Friedrichsthal auf eine neue Ebene gehoben, hat jeden einzelnen Spieler weiterentwickelt.“ Ein Lob, dass Szczurkiewicz bescheiden zur Seite schiebt: „Ein Trainer allein ist nichts. Die Mannschaft muss es umsetzen.“

Das hat sie in dieser Saison getan. Dennoch kommt ein möglicher Aufstieg in die 2. Bundesliga – der Weg dahin führt über eine Aufstiegsrunde – für die Friedrichsthaler noch nicht in Frage. „Der Aufwand wäre hoch mit vielen weiten Fahrten“, sagt Dennevert. Er ergänzt: „Außerdem müssten wir uns ein anderes Bad suchen. Die Becken in Friedrichsthal entsprechen in Breite und Tiefe nicht den Vorgaben der 2. Liga.“ Dazu kommen sportliche Gründe. „Ein Jahr in einer Klasse, in der man nicht wirklich mithalten kann, würde mehr schaden als nutzen“, findet Mathieu: „Besser ist es, vielleicht noch zwei Jahre aufzubauen und dann den nächsten Schritt zu machen.“ Die Altersstruktur passt bei der Planung. „In der Startformation bin ich mit 25 der Zweitälteste“, erklärt Mathieu. Und der Unterbau stimmt auch. Die zweite Mannschaft belegt in der Grenzlandrunde mit Clubs aus Frankreich und Luxemburg Platz zwei.

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