Schritt für Schritt zur VisionDer Kampf um die Königsklasse

München. Niederlagen sind durchaus eingeplant auf dem Weg zu Europas Spitze. Denn genau dorthin wollen die Basketballer des FC Bayern München. "Das ist die Vision

München. Niederlagen sind durchaus eingeplant auf dem Weg zu Europas Spitze. Denn genau dorthin wollen die Basketballer des FC Bayern München. "Das ist die Vision. Deshalb wählen wir so hochkarätige Gegner - um zu lernen und die Perspektive dieses Projekts zu zeigen", sagt Trainer Dirk Bauermann und klingt keineswegs enttäuscht nach dem letzten Platz beim Leagues-Cup, einem Vorbereitungsturnier in der heimischen Arena.

Im Halbfinale gegen den späteren Turniersieger und zweimaligen Euroleague-Gewinner ZSKA Moskau hatten die Bayern drei Viertel sehr gut mitgehalten. Und damit bewiesen, welches Potenzial in dieser personell aufgerüsteten Mannschaft steckt. "Es ist möglich, mit diesem Team auch gegen die Besten in Europa wie Moskau zu gewinnen. Wir trainieren erst ein paar Tage zusammen, aber wenn es klick macht, dann wird das hier sehr speziell", sagt Brandon Thomas.

Der US-Amerikaner ist einer von vier international erfahrenen Neuzugängen, die die nächste Etappe im bayrischen Plan Richtung Europas Thron bewältigen sollen. In der vergangenen Saison wurde nach dem Aufstieg das Minimalziel Playoff-Teilnahme erfüllt. In der am kommenden Mittwoch, 3. Oktober, beginnenden neuen Runde soll das finanzkräftigste Team der Bundesliga laut Präsident Uli Hoeneß als Schritt Nummer zwei "um die Meisterschaft mitspielen".

Erfolge sind Pflicht beim FC Bayern, das ist nicht nur bei den Fußballern so. Der frührere Bundestrainer Bauermann hat das längst verinnerlicht. "Unser ganz klares Ziel ist, in der übernächsten Spielzeit in der Europaliga zu spielen." Der deutsche Meistertitel würde die direkte Qualifikation für die europäische Königsklasse bedeuten. Um dieses Ziel zu erreichen, verzichtet der Verein in dieser Saison sogar auf den Start im internationalen Geschäft, also einem zweitklassigen Europacup, um die ganze Kraft in die Liga zu investieren.

Das ist natürlich ein Vorteil gegen deutsche Schwergewichte wie die Brose Baskets Bamberg oder Alba Berlin, die in der Euroleague aktiv sind. Albas Geschäftsführer Marco Baldi ist sich deshalb schon jetzt sicher, dass "die Bayern das Maß der Dinge" sein werden.

Das denkt auch Neu-Münchner Brandon Thomas: "Wir wollen gewinnen, gewinnen, immer gewinnen." Damit die Bayern auch bald schon mit den Topteams des Kontinents mithalten können. Am Samstag kommt zur offiziellen Saisoneröffnung mit Panathinaikos Athen der nächste prominente Prüfstein aus Europas Spitze in die neue Basketball-Hochburg. Ein weiterer Vorgeschmack auf die Zukunft. dapd

fcb-basketball.de

Ulm. Es ist eineinhalb Jahre her, da hatte Thorsten Leibenath ganz andere Dinge als Basketball im Kopf. Beim in die Insolvenz gegangenen Zweitligisten Osnabrück verbrachte der Trainer mehr Zeit damit, für funktionierende Heizungen in den Wohnungen seiner Spieler zu sorgen, als sich mit dem Sport zu beschäftigen. 18 Monate später hat sich das Blatt für den 37-Jährigen komplett gedreht. Mit ratiopharm Ulm klopft der Trainer des Jahres an das Tor zur Euroleague und zur großen Basketball-Bühne.

"Wir freuen uns riesig auf diese Herausforderung", sagte Leibenath vor der Auftaktpartie der Qualifikationsrunde im italienischen Desio gegen den russischen Spitzenclub Unics Kazan (heute, 18 Uhr). Die Qualifikation für die Königsklasse, in der aus der Bundesliga der deutsche Meister Brose Baskets Bamberg und dank einer Wildcard Alba Berlin gesetzt sind, wäre für die Schwaben das I-Tüpfelchen auf die herausragende vergangene Saison. Quasi aus dem Nichts stürmten die Ulmer ins Finale um die Meisterschaft, wo Bamberg am Ende eine Nummer zu groß war.

Dennoch heimste das Team zahlreiche Ehrungen ein. Leibenath wurde zum Trainer des Jahres, Center John Bryant zum wertvollsten Spieler und Aufbauspieler Per Günther zum beliebtesten Profi der Bundesliga gewählt. Doch für Leibenath ist das Vergangenheit: "Das ist vorbei. Für irgendwelche Ehrungen bekommst du keine Punkte." dpa

Foto: hase/dpa

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"Wir

wollen in der neuen Saison um die Meisterschaft mitspielen."

Uli Hoeneß, Präsident des

FC Bayern

Hintergrund

Neben dem Spartensender Sport1 wird ab der kommenden Saison erstmals auch Kabel1 in die Übertragungen der Basketball-Bundesliga einsteigen. Der kleine Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe wird bis zu zehn Spiele pro Saison übertragen und sich dabei vor allem auf den FC Bayern konzentrieren. Sender-Sprecher Zeljko Karajica erläutert: "Die Liga hat ihre Attraktivität in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert - nicht zuletzt auch durch Bayern München." red

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