Schon sieben Siege in Serie
Diefflen. Das zweite Jahr nach dem Aufstieg ist immer das schwerste. Sagt man unter Fußballern. Demnach dürfte der FV Diefflen in der Fußball-Saarlandliga diese Runde nur ums Überleben kämpfen. Schließlich kickte die Mannschaft des Spielertrainer-Duos Thomas Hofer und Dimitri Abazadze in der Saison 2010/2011 noch in der Verbandsliga. Doch der FV hält nichts von abgedroschenen Floskeln
Diefflen. Das zweite Jahr nach dem Aufstieg ist immer das schwerste. Sagt man unter Fußballern. Demnach dürfte der FV Diefflen in der Fußball-Saarlandliga diese Runde nur ums Überleben kämpfen. Schließlich kickte die Mannschaft des Spielertrainer-Duos Thomas Hofer und Dimitri Abazadze in der Saison 2010/2011 noch in der Verbandsliga. Doch der FV hält nichts von abgedroschenen Floskeln. Die Mannschaft der Stunde hat die vergangenen sieben Partien gewonnen und steht nach zehn Spieltagen überraschend auf dem zweiten Platz. Das ursprüngliche Saisonziel Klassenverbleib ist mit 23 Punkten nur noch Formsache.
"Wir wussten nach den ersten drei Spielen, dass wir Richtung einstelliger Tabellenplatz gehen", sagt Thomas Hofer. Nach den ersten drei Spielen? Da sah es in Diefflen mit zwei Punkten und einer heftigen 0:7-Klatsche gegen Wiesbach nach dem befürchteten Abstiegskampf aus. "Das Wiesbach-Spiel muss man richtig einordnen. Wir bekamen vor der Pause schon zwei Gelb-Rote Karten", erklärt Hofer das Debakel beim jetzigen Tabellenführer.
Doch seit dieser Niederlage mischt Diefflen die Liga auf. Woher kommt die plötzliche Siegesserie? "Zunächst muss man sagen, dass wir mit unseren Neuzugängen richtig Glück hatten", erläutert Hofer. Die vom 1. FC Saarbrücken II gekommenen Defensivspieler Arthur Mielczarek und Kristoffer Krauß haben ebenso eingeschlagen wie Torhüter Christophe Mattlinger (CS Moulins) und Mittelfeldakteur Besim Husenyi (Buchonia Flieden). Überhaupt hat der Saarlandligist einen ausgeglichenen Kader. 22 von 24 Akteuren kamen bereits zum Einsatz. "Wir haben im Schnitt 18 Mann im Training", berichtet Hofer. Durch die große Auswahl kann das Trainergespann viel rotieren und mehrere Systeme anwenden. "Wir haben diese Saison schon 4-4-2, 4-2-3-1 und 4-3-3 gespielt", verweist Hofer auf einen weiteren Erfolgsfaktor: die Unberechenbarkeit.
Unberechenbar ist auch der Dieffler Sturm. Mit Chris Haase (zehn Treffer) und Fabian Poß (neun) tragen zwei der momentan besten vier Torjäger der Liga das rot-weiße Trikot. Zudem hat Diefflen mit Roland Bettinger einen dritten treffsicheren Stürmer, der vergangene Runde zehn Tore erzielte und bisher zwei Mal einnetzte. "Wir spielen uns viele Chancen heraus und ergänzen uns ganz vorne einfach sehr gut", erklärt Haase. Der Stürmer war trotz seiner drei Tore am Wochenende beim 5:0 in Riegelsberg selbstkritisch. "Ich hätte eigentlich sechs oder sieben Tore erzielen müssen", sagt der 24-Jährige, der "endlich wieder schmerzfrei" kicken kann. Seit er im Sommer 2010 von Diefflen zum 1. FC Saarbrücken II wechselte, kam Haase völlig aus dem Tritt. Knochenabsplitterung, Meniskuseinriss, Syndesmosebandriss, Bänderrisse im Sprunggelenk - alles riss, nur die Serie von Verletzungen nicht. In der vergangenen Rückrunde kehrte er zu seinem Heimatverein zurück. Nun ist er in bestechender Form.
In bestechender Form präsentiert sich nicht nur Haase, sondern das ganze Team - bleibt das Saisonziel trotzdem ein einstelliger Tabellenplatz? "Ich denke, wir dürfen uns von dieser Momentaufnahme nicht blenden lassen. Es werden auch wieder schlechtere Zeiten kommen", wiegelt Haase ab. Beim Derby zu Hause gegen den FSV Hemmersdorf am Samstag um 16 Uhr soll aber der achte Sieg in Folge her. Foto: rolf Ruppenthal "Wir haben im Schnitt
18 Mann im Training."
Thomas Hofer, Trainer FV Diefflen