RB will sein „Baby“ verteidigen

Leipzig · RB Leipzig hat zum ersten Mal in dieser Saison die Tabellenführung der 2. Fußball-Bundesliga übernommen. Und will diese am liebsten bis zum Ende der Saison nicht mehr abgeben. Nächster Gegner ist Kaiserslautern.

Nach dem Sprung an die Zweitliga-Spitze machten sich bei RB Leipzig sogar Vatergefühle breit. "Das ist wie ein kleines Baby, wenn du die Tabellenführung hast. Das willst du verteidigen und nicht mehr hergeben", sagte Mittelfeldspieler Rani Khedira nach dem hart erkämpften 2:1 am Sonntag beim SV Sandhausen : "Letztendlich ist es aber wichtig, dass du am Ende oben stehst. Natürlich ist es eine schöne Momentaufnahme."

Vier Siege in Folge, neun Spiele ohne Niederlage - dazu Patzer der Konkurrenz. Nach dem blamablen Aus im DFB-Pokal beim Regionalligisten SpVgg Unterhaching steht der finanzstarke Club aus Sachsen zumindest in der Liga da, wo er den eigenen Ansprüchen nach hingehört. Ganz oben. Erstmals in dieser Saison und erst das zweite Mal in der Vereinsgeschichte überhaupt.

Schon jetzt fragen sich viele Kritiker der Leipziger: Ist RB in dieser Saison der Aufstieg noch zu nehmen? "Das wird überhaupt kein Selbstläufer", sagte Trainer Ralf Rangnick gestern. Mit den günstigen Prognosen kann der ehemalige Bundesliga-Trainer ohnehin nicht viel anfangen: "Es ist erst recht nicht so, dass wir nicht aufzuhalten sind. Du bekommst in dieser Liga nichts geschenkt."

Denn Rangnick dürfte auch die Wochen vor dem Start der "Mini-Serie" nicht vergessen haben. Fünf Punkte betrug der Rückstand auf die Spitze. Nicht unbedingt, weil die Leipziger verloren, sondern weil sie trotz der hochkarätig besetzten Offensive um Davie Selke und den Dänen Yussuf Poulsen zu selten das Tor trafen und trotz spielerischer Überlegenheit mehrmals mit Unentschieden zufrieden sein mussten.

Und einen weiteren Punkt führte Rangnick an - die besondere Situation des Vereins. "Erfahrungsgemäß ist es so, dass wir mit unserer Mannschaft noch ein paar Prozent besser spielen müssen", sagte der 57-Jährige: "Weil es für den Gegner ganz besonders ist, wenn wir auflaufen."

Auch gegen Sandhausen gerieten die Leipziger in Rückstand, drehten das Spiel aber nach zwei Standardsituationen. "Wir haben bewiesen, dass wir spielen können - aber auch, dass wir kämpfen können", betonte Rani Khedira, der jüngere Bruder von Weltmeister Sami: "Dass die Qualität da ist, ich glaube, das weiß jeder. Jetzt hat es jeder auch mal wieder auf den Platz gebracht."

Vor der Länderspielpause wollen die Leipziger am kommenden Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gegen den kriselnden 1. FC Kaiserslautern , der auf Rang zwölf abgestürzt ist und nur noch drei Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz hat, ihre Serie fortsetzen. Dabei wird allerdings der gelbgesperrte ehemalige Lauterer Kapitän Willi Orban fehlen, der vor der Saison mit einigen Nebengeräuschen zu Rasenballsport Leipzig gewechselt war.

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