Und plötzlich Regionalliga

Saarbrücken · Der SV Saar 05 hat sich im Derby gegen die SV Elversberg sehr gut verkauft, aber wieder einmal verloren. Einen Lichtblick gab es trotzdem: Neuzugang Markus Fritz, der vergangene Saison noch in der Bezirksliga gespielt hat.

 Saar-05-Spieler Markus Fritz hat einen atemberaubenden Aufstieg hinter sich. Foto: schlichter

Saar-05-Spieler Markus Fritz hat einen atemberaubenden Aufstieg hinter sich. Foto: schlichter

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Hart war der Beton, den der SV Saar 05 am Freitagabend im Saarderby der Fußball-Regionalliga anrührte. Über weite Strecken ging diese Taktik auf - Gegner SV Elversberg biss sich in seiner Ausweich-Heimstätte Ludwigsparkstadion die Zähne daran aus. Eine Lücke gab es dann aber doch, die Maximilian Oesterhelweg in der 41. Minute zum schmeichelhaften Siegtreffer für die SVE nutzte.

Trainer Seibert ist stolz

"Das war gut gemacht, aber hier passt der blöde Spruch: Stehst du unten drin, prallt der Ball wie gesehen vom Innenpfosten ins Tor. Stehst du oben, springt er raus", resümierte Saar-05-Trainer Timon Seibert, der mit seiner Mannschaft bekanntlich ohne Saisonsieg ganz unten steht und dem direkten Wiederabstieg in die Oberliga entgegentaumelt. Trotz 0:1-Pleite war Seibert aber zufrieden: "Für die zweite Halbzeit muss ich meinen Jungs ein Riesenkompliment machen. Wir haben gezeigt, dass wir andere Mittel haben, als nur hinten drinzustehen. Das macht mich stolz."

Seinen Teil dazu beigetragen hat auch Markus Fritz. Der vor der Saison von Bezirksligist DJK Ensheim zur zweiten Mannschaft des Regionalliga-Aufsteigers gewechselte Angreifer wurde in der 59. Minute eingewechselt und sorgte zusammen mit Michael Löber auf der rechten Seite für Wirbel und zahlreiche gute Aktionen. "Ich hätte ihn gerne von Beginn an gesehen. Ich will seinen Einsatz im Training und die Leistungen in den Spielen bisher belohnen", sagte der Trainer und stellte fest: "Er ist total unbekümmert und hat immer gute Aktionen, wenn er eingewechselt wird." Seibert wollte den 23-Jährigen schon beim Heimspiel gegen den SV Spielberg (1:1) in der Startelf aufbieten, doch seit dem Pokalspiel gegen Elversberg (0:1) verhinderten dies die Folgen einer Sprunggelenk-Verletzung. "Ich muss mich bei unserem Zweitmannschafts-Trainer Khosro Talee bedanken. Er wollte Markus vor der Saison unbedingt zu uns holen und hat ein Näschen bewiesen", sagte Timon Seibert.

Dass er innerhalb weniger Monate vom Bezirks- zum Regionalligaspieler wird, hätte Markus Fritz "auf gar keinen Fall" gedacht. "Ich kam hierher, um in der Landesliga zu spielen", sagte er: "Ich hatte das Glück, dass uns Khosro Talee richtig fit gemacht hat, und so durfte ich schon früh mit der ersten Mannschaft trainieren. Der Tempo-Unterschied ist schon enorm, aber je öfter man zusammen trainiert, desto mehr gewöhnt man sich dran."

Immer in Ensheim gekickt

Wie gut er sich bereits akklimatisiert hat, konnten die 1087 Zuschauer im Ludwigspark am Freitagabend sehen: Ohne zu großen Respekt warf er sich in alle Zweikämpfe, zeigte sich passsicher und dribbelte sich mehrmals erfolgreich durchs rechte Mittelfeld. Von Nervosität oder Klassenunterschied war nichts zu sehen. "Mir macht es einfach nur Spaß, wenn ich eingewechselt werde", sagte Fritz, der vor seinem Wechsel nach Saarbrücken nur für die DJK Ensheim kickte und sich sehr schwer tat, seinen Heimatverein zu verlassen. Dort wurde er wie bei Saar 05 im linken oder rechten Mittelfeld eingesetzt. Vielleicht kann Fritz etwas von seiner Leichtigkeit übertragen, um in nächster Zeit endlich den ersten Sieg in der neuen Spielklasse einzufahren.

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