Ratzfatz in der Startelf

Saarbrücken · Lukas Kiefer, einer der vielen Neuzugänge beim 1. FC Saarbrücken, hat hier zwei alte Weggefährten aus seinem Jahrgang getroffen. Gegen den SC Freiburg II will Kiefer heute mit seinen Kumpels „früh attackieren“.

 Lukas Kiefer hat sich nach guten Eindrücken in der Vorbereitung zügig in die Stammformation des FCS gespielt. Foto: Schlichter

Lukas Kiefer hat sich nach guten Eindrücken in der Vorbereitung zügig in die Stammformation des FCS gespielt. Foto: Schlichter

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Drei junge Männer sitzen in der Mittagspause vor einem Saarbrücker Bistro. Wer genau hinschaut, erkennt: Es sind die Fußballspieler André Mandt, Patrick Schmidt und Lukas Kiefer vom Regionalligisten 1. FC Saarbrücken . "Wir sind alle ein Jahrgang und kennen uns lange", sagt Mandt, "Lukas hat gegen Finnland sein erstes Jugend-Länderspiel mit mir bestritten." Schmidt und Kiefer spielten beim VfB Stuttgart sogar in der gleichen Mannschaft. "In der Schule saßen wir nebeneinander, haben voneinander abgeschrieben", scherzt Schmidt, "mit Erfolg - wir haben beide das Fachabitur mit einem Einser-Schnitt geschafft."

Während der Weg des Blieskastelers Schmidt über Schalke 04 im Winter zurück nach Saarbrücken führte, kam Kiefer vor dieser Spielzeit von der U23 der Schwaben. "Stuttgart hat mir kein Angebot mehr gemacht", erzählt der 21-jährige gebürtige Böblinger, "es kam der Anruf aus Saarbrücken , und dann ging es ratzfatz. Zwei Tage später war ich hier."

In der Vorbereitung hat Kiefer immer wieder auf sich aufmerksam gemacht. Ständig anspielbar, laufbereit, passsicher, zweikampfstark. Seinen Platz vor Kapitän Jan Fießer im Mittelfeld scheint der 1,78 Meter große Kiefer vorerst sicher zu haben, zumal FCS-Trainer Kilic es derzeit noch bevorzugt, mit drei zentralen Mittelfeldspielern zu agieren. "Wir können auch mal 4-3-3 spielen oder 4-4-2. Vielleicht schon gegen Freiburg", sagt Kilic. Auch dass er Spielmacher Patrick Zoundi beim 2:2 in Homburg gänzlich draußen gelassen hat, ist für den FCS-Trainer ein normaler Vorgang. "Patrick hat sich im Testspiel gegen Zweibrücken eine Schulterprellung zugezogen, darum habe ich ihn nicht gebracht. Aber es saß auch Christian Sauter lange draußen", sagt Kilic und erklärt: "Es wird immer wieder den einen oder anderen treffen. Die Spieler sind nahe beieinander. Da muss man immer wieder entscheiden, wer gegen den jeweiligen Gegner in die Mannschaft passt."

Für Lukas Kiefer passt derzeit in Saarbrücken ziemlich viel. Keine zwei Kilometer vom Stadion hat er mittlerweile eine Wohnung gefunden. "Das ist wichtig für mich", sagt der Mittelfeldmann, "ich brauche meine eigenen vier Wände zum Abschalten." Und trotz des 2:2 gegen den FCH sei der FCS die richtige Entscheidung. "Ich wollte endlich in einer ersten Mannschaft spielen, ich wollte endlich vor Zuschauern spielen. Ich wollte irgendwo spielen, wo man was erreichen kann", sagt der Ex-Stuttgarter, der schon mit fünf den Berufswunsch Fußball-Profi hatte.

Überzeugend waren in Homburg vor allem die ersten 30 Minuten. Heute gegen die U23 des SC Freiburg (Anstoß 19 Uhr, Ludwigsparkstadion) erwartet den FCS ein ganz anderes Spiel. "Freiburg wird versuchen, mehr Fußball zu spielen", sagt Kilic, der das 1:1 des SC zum Auftakt gegen Mannheim hat beobachten lassen, "das sind alles technisch und taktisch gut ausgebildete Jungs". Lukas Kiefer kommt von so einer Reserve-Mannschaft und weiß, wie man gegen so ein Team spielt: "Wir müssen früh attackieren. Wenn man sie spielen lässt, wird es unangenehm. Wir müssen zeigen, dass wir die Männermannschaft sind."

Zum Thema:

Auf einen BlickDas Rückspiel zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem FC Homburg in der Fußball-Regionalliga Südwest soll am Dienstag, 25. November, um 20.15 Uhr beginnen und von TV-Sender Sport1 live übertragen werden. Das erfuhr die SZ gestern. Das erste Saarderby am vergangenen Freitagabend vor mehr als 11 000 Zuschauern im Waldstadion endete 2:2. Ein weiteres Spiel des FC Homburg steht demnach auf der vorläufigen Liste von Sport1 - und zwar am Dienstag, 11. November, bei Waldhof Mannheim. ha

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