Özil entscheidet sich für Deutschland

Berlin. Der türkisch-stämmige Mittelfeldspieler Mesut Özil vom Fußball-Bundesligisten Werder Bremen hat sich für eine Karriere im DFB-Team und gegen mögliche Einsätze im Türkei-Trikot entschieden. "Ich freue mich über die Einladung

 Der Bremer Mesut Özil (am Ball) dribbelt nun auch für Deutschland. Er steht im Aufgebot für das Spiel gegen Norwegen. Foto: dpa

Der Bremer Mesut Özil (am Ball) dribbelt nun auch für Deutschland. Er steht im Aufgebot für das Spiel gegen Norwegen. Foto: dpa

Berlin. Der türkisch-stämmige Mittelfeldspieler Mesut Özil vom Fußball-Bundesligisten Werder Bremen hat sich für eine Karriere im DFB-Team und gegen mögliche Einsätze im Türkei-Trikot entschieden. "Ich freue mich über die Einladung. Ich werde meine Chance in der deutschen Nationalmannschaft suchen", sagte der von zwei Ländern umworbene 20-Jährige gestern nach der Nominierung für die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw, die am kommenden Mittwoch in Düsseldorf auf Norwegen trifft.

Özil beendete mit der klaren Ansage das Dauer-Tauziehen um seine sportlichen Dienste. Die Entscheidung für Deutschland will der filigrane Offensiv-Akteur aber ausdrücklich nicht als Votum gegen die Türkei verstanden wissen. "Die Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht, weil meine Familie und viele Freunde aus der Türkei stammen", sagte er. "Das ist auch keine Entscheidung gegen meine türkischen Wurzeln. Doch meine Familie lebt jetzt in der dritten Generation in Deutschland und ich bin hier aufgewachsen, habe mich immer wohl gefühlt, hier habe ich meine Chancen in den Junioren-Auswahlteams bekommen", betonte der in Gelsenkirchen geborene Özil, der vor einem Jahr von Schalke 04 zu Werder Bremen wechselte.

Bundestrainer Joachim Löw bezeichnete den 20-Jährigen als "einen weiteren Kandidaten mit Perspektiven". In einem Telefongespräch habe ihm Özil seinen Entschluss mitgeteilt. "Damit war für uns klar, dass wir ihn erstmals für das Länderspiel gegen Norwegen für unser Aufgebot nominieren", sagte Löw. Erst wenn Junioren-Nationalspieler Özil auch zu einem A-Einsatz kommt, kann er nach den Fifa-Statuten nicht mehr für die Türkei spielen.

In seiner türkischen Heimat dürfte die Entscheidung Enttäuschung hervorrufen. Nationaltrainer Fatih Terim hatte in den vergangenen Monaten immer wieder nachhaltiges Interesse an dem deutschen U21-Nationalspieler bekundet. Nach eigenen Angaben hatte er sogar die in Deutschland spielenden türkischen Nationalspieler Hamit und Halil Altintop um Unterstützung gebeten. Für Donnerstag war über eine Nominierung Özils für das Testspiel gegen die Elfenbeinküste spekuliert worden.

Neben Özil nominierte Löw mit Andreas Beck (Hoffenheim) einen weiteren Neuling. Bayerns Stürmer Lukas Podolski ist nicht dabei, Michael Ballack und Torsten Frings hingegen schon. dpa

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