Verlieren strengstens verboten

Saarbrücken. Es sind diese Spiele, auf die der Fan wartet. Diese Spiele, in denen Vorfreude und Anspannung so dicht beieinander liegen, dass man schnell Gefahr läuft, sie überzubewerten. Man sucht nach Begriffen und fördert Pathetisches wie "Vier-Punkte-Spiel", "verfrühtes Halbfinale" oder "Entscheidungsspiel um den Aufstieg" zu Tage

 Peter Vozar, am Ball, ist gerade erst von der WM in Kroatien zurückgekehrt. Dennoch will der Rückraumspieler im Trikot der HG Saarlouis gegen Hochdorf auflaufen.Foto: rup

Peter Vozar, am Ball, ist gerade erst von der WM in Kroatien zurückgekehrt. Dennoch will der Rückraumspieler im Trikot der HG Saarlouis gegen Hochdorf auflaufen.Foto: rup

Saarbrücken. Es sind diese Spiele, auf die der Fan wartet. Diese Spiele, in denen Vorfreude und Anspannung so dicht beieinander liegen, dass man schnell Gefahr läuft, sie überzubewerten. Man sucht nach Begriffen und fördert Pathetisches wie "Vier-Punkte-Spiel", "verfrühtes Halbfinale" oder "Entscheidungsspiel um den Aufstieg" zu Tage. "Ich würde es eher richtungsweisend nennen", relativiert Christoph Barthel (Foto: Klos), der Trainer der HG Saarlouis. Doch auch ihm ist klar, um wie viel es morgen im Spiel beim TV Hochdorf (20 Uhr) geht: "Mit einem Sieg können wir den Abstand auf Tabellenführer Gensungen wahren und uns von Hochdorf absetzen." Mit einem Sieg.

Nur einen Punkt liegt Hochdorf hinter Saarlouis, das im Januar wieder auf drei Punkte an Gensungen herangerückt ist. Und jetzt geht es für die HG eben dorthin, wo in dieser Saison noch keine Mannschaft auch nur einen Punkt holen konnte. Selbst der bis dahin ungeschlagene Tabellenführer Gensungen unterlag mit 27:30. Und das nicht unbedingt zum Schaden der Saarlouiser. "Aber jetzt wird es langsam mal Zeit, dass sie endlich verlieren", hatte Barthel schon nach dem Spiel gegen Mühlheim angekündigt. Tatsächlich stehen die Vorzeichen gut für Saarlouis: "Wir haben schon das Hinspiel gewonnen und - im Gegensatz zu damals - am Samstag kein Pokalspiel in den Knochen. Und wir haben im Januar teilweise sehr guten Handball gespielt."

Vor allem wird aber die Liste der Ausfälle endlich wieder kürzer. Fast schon ungewohnt für den Trainer: "Ich habe im Moment elf Spieler im Training. Das hatte ich seit Ewigkeiten nicht mehr." Dabei fällt natürlich unweigerlich auch der Name von Peter Vozar. Der frisch von der WM in Kroatien zurückgekehrte Rückraumspieler musste zwar "wegen einer Grippe Antibiotika nehmen", geht aber davon aus, "dass ich am Samstag fit bin".

Und jetzt, da Gensungen, nach den ersten Punktverlusten den Nimbus des unbesiegbaren Tabellenführers verloren hat, wächst auch im Umfeld der HG wieder die Hoffnung, wie Barthel feststellt: "Die Euphorie ist zurück. Es liegt an uns, sie zu erhalten." Ganz auszublenden ist die Gefahr aber nicht, dass diese Euphorie bei einer Niederlage und wachsendem Abstand auf Gensungen (beim Vorletzten SF Budenheim) verpuffen könnte. Und obwohl sie die erneut keimenden Aufstiegshoffnungen bedroht, denkt Barthel nicht an eine Niederlage: "Wir haben keinen Grund. Es spricht sehr viel für einen Sieg am Samstag."

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