Das Ringen um Manuel Zeitz

Saarbrücken. Selten hat eine Pressemitteilung für solch ungläubiges Erstaunen gesorgt, wie die des Fußball-Oberligisten 1. FC Saarbrücken am vergangenen Mittwoch. Darin heißt es: "Manuel Zeitz wird seine sportliche Karriere beim 1. FC Saarbrücken fortsetzen. Der Vertrag des 18-Jährigen läuft bis Sommer 2011. Eine Freigabe ist frühestens nach der Saison 2009/2010 überhaupt denkbar

 Manuel Zeitz (r.) jubelt weiterhin beim FCS über Tore. Foto: dpa

Manuel Zeitz (r.) jubelt weiterhin beim FCS über Tore. Foto: dpa

Saarbrücken. Selten hat eine Pressemitteilung für solch ungläubiges Erstaunen gesorgt, wie die des Fußball-Oberligisten 1. FC Saarbrücken am vergangenen Mittwoch. Darin heißt es: "Manuel Zeitz wird seine sportliche Karriere beim 1. FC Saarbrücken fortsetzen. Der Vertrag des 18-Jährigen läuft bis Sommer 2011. Eine Freigabe ist frühestens nach der Saison 2009/2010 überhaupt denkbar. Diese Entscheidung des Präsidiums hat Präsident Horst Hinschberger heute seinem Spielerberater Guido Nickolay zur Kenntnis gebracht und gleichzeitig Gespräche zur Gehaltsanpassung mit Manuel Zeitz angekündigt."

Das Skurrile daran: Das Vertragsende von Zeitz ist ebenso seit Wochen bekannt wie die Tatsache, dass der Verein den Spieler nicht ziehen lassen möchte (wir berichteten mehrfach). Die Besonderheit der Mitteilung liegt in der namentlichen Nennung des Beraters und könnte - je nach Lesart - als Warnung an die Adresse von Nickolays Firma "soccer and more" verstanden werden. "Ich stehe über solchen Sachen", so Nickolay auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung. "Ich mache nur meine Arbeit. Es ist doch in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten sehr ungewöhnlich, dass ein Fünftligist hohe Transfererlöse erzielen kann. Wir haben dem FCS diese Möglichkeit eröffnet. Was das Präsidium daraus macht, ist seine Sache." Angeblich sollen die Bundesliga-Vereine VfB Stuttgart, HSV, Hoffenheim, Mönchengladbach und Wolfsburg sowie Zweitligist Nürnberg am Saarbrücker Talent Interesse bekundet haben. Nürnberg gilt dabei als heißester Kandidat, auch weil der Ex-Saarbrücker und Nickolay-Schützling Mike Frantz dort spielt. Laut SZ-Informationen soll Nürnberg eine Ablösesumme von über 200 000 Euro geboten haben. "Es gibt keinen Vorvertrag mit irgendwem", widerspricht Nickolay derartigen Gerüchten und nennt dafür Gründe aus den Fifa-Statuten. Demnach darf ein Verein einen Spieler mit längerfristigem Vertrag nur ansprechen, wenn er vorher den Stammverein darüber informiert hat. Laut Aussage des Präsidiums sei dies im Fall Zeitz nicht passiert. Manuel Zeitz selbst kommentiert die neuerliche Unruhe um seine Person mit der ihm eigenen ruhigen Art: "Mein Ziel ist es, mit dem FCS aufzusteigen. Für alles andere sind andere Menschen zuständig." Neben Zeitz werden die FC-Spieler Nazif Hajdarovic, Nabil Dafi, Fabian Seel, Lukas Kohler (Verträge laufen aus), Stefan Otte und Metin Caner von "soccer and more" vertreten.

Zur Person

Manuel Zeitz hat in der Jugend des SC Großrosseln mit dem Fußballspielen begonnen. In der C-Jugend wechselte der heute 18-Jährige zum 1. FC Saarbrücken. Beim Auswärtsspiel in Bad Breisig stand Zeitz zum ersten Mal im Kader und dann gleich in der Startformation der Oberliga-Mannschaft. Seither hat sich der 18-Jährige zu einem der Leistungsträger und Publikumsliebling des Fußball-Oberligisten entwickelt. Zeitz hat in 13 Oberligaspielen sechs Tore geschossen. cor

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