Kolumne zur Neuwahl beim LSVS Ein Neuanfang – unter besonderer Beobachtung

Geheimtreffen, Droh-kulisse, Angstszenarien – so arbeitet der LSVS seit Monaten. Damit muss Schluss sein. Eine schwere Aufgabe für das neue Präsidium.

Neues LSVS-Präsidium steht gleich unter Druck
Foto: SZ/Roby Lorenz

Der Landessportverband für das Saarland hat an der Spitze sieben neue Gesichter. Sieben, die ihn vertreten und in eine bessere Zukunft führen sollen. Sieben, die auch ausbaden müssen, was die letzten Präsidien um Klaus Meiser und Gerd Meyer verbockt haben. Denn die hatten sich über Jahre nicht so intensiv mit dem LSVS beschäftigt, wie es nötig gewesen wäre.

Dass der LSVS ein „Moloch“ ist, wie Wirtschaftsprüfer Peter Hans es formuliert, geht mit den Präsidiumsmitgliedern der letzten Jahre nach Hause. Keine Strukturen, keine Kontrolle, keine Kompentenz auf entscheidenden Führungspositionen, ohnehin fragwürdige Personalentscheidungen, die teilweise sogar rückwirkend legimitiert wurden (Meisers Lebensgefährtin) – da erstaunt es schon, dass rund um die Mitgliederversammlung immer wieder die Namen ehemaliger Verantwortlicher auftauchen, vor allem Meyer und Kurt Bohr. Von Geheimtreffen zum „Einnorden“ ist die Rede, von Anrufen bei allen Fachverbänden, um nur ja die Personen ins Präsidium zu kriegen, die bequem sind und möglicherweise auch noch ein Maß an Einfluss zulassen.

Dass gestern tatsächlich mit Margret Klein-Raber sogar eine Person ins Präsidium gewählt wurde, die gar nicht da war, sich der Mitgliederversammlung gar nicht persönlich vorstellen konnte, stimmt schon sehr nachdenklich. Trotzdem wollen wir dem neuen Präsidium eine Chance geben. Die Chance zu einem Neuanfang. Nur klar sollte jedem sein, dass die in den letzten Monaten schon viel zu oft versprochene, aber nie vorhandene Transparenz sofort da sein muss. Dass Verbindungen hinterfragt und die Tauglichkeit für ein verantwortliches Amt im LSVS überprüft werden. Schon von der ersten Präsidiumssitzung am 24. September werden Aussagen erwartet, die über leere Worthülsen hinausgehen. Davon haben die Sporttreibenden und Ehrenamtler im Land schon zu viele gehört.

Wer erhält welchen Zuständigkeitsbereich? Was befähigt ihn dazu? Wer kümmert sich eigentlich um die Angestellten an der Hermann-Neuberger-Sportschule? Die Stimmung im Stadtwald war nie schlechter. Und statt aufbauender, motivierender Worte hören sie seit Tagen nur, mit wem sie sprechen dürfen und vor allem mit wem nicht. Und ja, das Präsidium muss sich endlich auch um den Sport kümmern. Auch hier gibt es viel mehr Baustellen, als die Öffentlichkeit das weiß. Jüngstes Beispiel ist die offenbar desolate Nachwuchsförderung im Saarländischen Turnerbund, was den Bereich Mädchen angeht. Die Sieben werden viel zu tun haben, sehr viel, mit dem „Moloch LSVS“.

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