Neue Trainer gleich schon unter Druck

Saarnbrücken · Zum Auftakt der 72. Saison im DFB-Pokal erwischte es mit Mainz und dem VfB Stuttgart gleich zwei Bundesligisten, die ihre Hoffnungen auf neue Trainer gesetzt hatten. Die meisten Favoriten ließen sich jedoch nicht überraschen.

Schwacher Veh-Start beim VfB Stuttgart , nächste Hjulmand-Blamage beim FSV Mainz 05 : Nach den Erstrunden-Pleiten im DFB-Pokal standen bei den gescheiterten Bundesligisten die beiden Neu-Trainer im Fokus. Während Rückkehrer Armin Veh nach dem Pokal-Aus seines VfB beim VfL Bochum (0:2) erstaunlich cool blieb, sieht sich Kasper Hjulmand nach dem völlig verpatzten Auftritt in Chemnitz (4:5 im Elfmeterschießen) bereits Fragen nach seiner Zukunft ausgesetzt. "Der Trainer hat grundsätzlich volle Rückendeckung. Wir gehen da jetzt zusammen durch", sagte Manager Christian Heidel nach dem katastrophalen Auftritt beim sächsischen Drittligisten: "Wir haben solche Situationen schon häufig erlebt. Man muss da auch mal die Kirche im Dorf lassen."

Allerdings: Erst acht Tage vor dem Scheitern im DFB-Pokal hatte sich Mainz mit Tuchel-Nachfolger Hjulmand in der Qualifikation zur Europa League bis auf die Knochen blamiert und war beim griechischen Außenseiter Asteras Tripolis (1:0, 1:3) ausgeschieden. Vor dem Bundesliga-Auftakt am kommenden Sonntag bei Aufsteiger SC Paderborn wächst die Sorge vor einem totalen Fehlstart. "Das Wichtigste ist jetzt, dass wir in der Bundesliga punkten", sagte Hjulmand, der an seinem Spielstil trotz der Pleiten nichts ändern wird, trotzig.

Harte Arbeit wartet auch auf Armin Veh . Doch obwohl sein Pflichtspiel-Debüt mit dem VfB Stuttgart kaum schlechter hätte laufen können, blieb der Rückkehrer die Ruhe selbst. "Die Niederlage beunruhigt mich nicht, denn ich weiß, was wir besser machen müssen", sagte der 53-Jährige nach dem Grusel-Auftritt seines Teams und der ersten Auftakt-Niederlage der Schwaben im DFB-Pokal seit 18 Jahren. Vor dem schweren Bundesliga-Start am kommenden Sonntag bei Borussia Mönchengladbach ist für ihn alles reine Kopfsache. "Wir müssen die Köpfe oben behalten, in jeglicher Hinsicht. Wir hatten hier die Köpfe häufig unten oder wollten mit ihnen durch die Wand", sagte Veh: "Es ist nicht schlimm, dass wir ausgeschieden sind, aber wir dürfen den Kopf nicht verlieren." Doch 2092 Tage nach dem Ende seiner ersten Amtszeit in Stuttgart musste selbst Veh feststellen, dass seine Mannschaft über weite Strecken der Partie gegen den Zweitligisten ideenlos spielte. Trotzdem wollte auch Sportvorstand Fredi Bobic das frühe Aus nicht überbewerten. "Das war eine verdiente Niederlage. Bochum war zielstrebiger und griffiger. Aber auch wenn wir natürlich den Anspruch haben, weiter zu kommen, sollte uns diese Niederlage vor dem Ligastart nicht verunsichern", sagte Bobic.

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