Vorfreude bleibt trotz Klassenunterschied ungetrübt

Saarbrücken · Das letzte Testspiel der Vorbereitung verlief vom Ergebnis her ernüchternd. Doch das 0:9 (0:6) gegen den 1. FFC Frankfurt war zu erwarten. Von daher schauen die Frauen des 1. FC Saarbrücken trotzdem optimistisch nach vorne.

 Die Frankfurterin Dzsenifer Marozsan (rechts) wird verfolgt von FCS-Abwehrspielerin Alessia Jochum. Foto: Ruppenthal

Die Frankfurterin Dzsenifer Marozsan (rechts) wird verfolgt von FCS-Abwehrspielerin Alessia Jochum. Foto: Ruppenthal

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Es war mehr als das letzte Testspiel vor dem Saisonstart, es war ein Frauenfußball-Event, das trotz einer erwartet klaren Niederlage richtig Lust auf die kommende Runde gemacht hat. Zweitligist 1. FC Saarbrücken unterlag zwar gestern vor 800 Zuschauern im Ludwigsparkstadion dem Champions-League-Teilnehmer 1. FFC Frankfurt mit 0:9 (0:6), zeigte aber auch ohne Top-Stürmerin Sarah Schatton und Innenverteidigerin Julia Leykauf durchaus gute Ansätze.

"Wir wollten uns natürlich gut präsentieren, aber im Vordergrund steht das Pokalspiel in der kommenden Woche", sagte FCS-Teammanager Winfried Klein, der mit seinen Helfern viele Arbeitsstunden in die Veranstaltung gesteckt hat, "es war schon ein großer organisatorischer Aufwand." Nicht nur dafür wurde er schon vor dem Anstoß von einer "alten" Bekannten herzlich begrüßt: Die Ex-Saarbrückerin Dzsenifer Marozsan drückte ihren Ex-Trainer. "Für mich war das heute wie ein Heimspiel", sagte die Europameisterin: "Ich war richtig aufgeregt."

Doch Geschenke verteilte die Nationalspielerin nicht. Das 3:0 nach einer halben Stunde besorgte sie per Strafstoß, beim 6:0 (41. Minute) stellte sie ihre herausragende Schusstechnik unter Beweis. "Wir müssen als Mannschaft eine Schippe drauflegen", fand die Spielmacherin, "wir wollen uns in allen drei Wettbewerben gut präsentieren und am Ende erfolgreich sein."

Der FCS spielte zu Beginn sehr konzentriert, versuchte, dem Bundesligisten wenig Raum zum Kombinieren zu lassen. Die Klasse der Gäste zeigte sich immer dann, wenn die Saarbrückerinnen Fehler machten. Die wurden schnell und schnörkellos ausgespielt und bestraft. Kozue Ando (7. Minute), Alina Jurado Ortega (23., 33.) und Simone Laudehr (39.) sorgten für die souveräne 6:0-Pausenführung. Dabei fehlten auch beim deutschen Vize-Meister zwei wichtige Spielerinnen: Kerstin Garefrekes und Celia Sasic. "Ich habe noch ein paar Probleme mit einer alten Bänderverletzung", erklärte die Schwiegertochter des früheren FCS-Trainers Milan Sasic, "aber es ist richtig nett hier in Saarbrücken ."

Der FCS präsentierte gleich fünf Neuzugänge. Aus der eigenen Jugend stießen Torfrau Nadine Winckler und Chiara Klein zum Zweitligateam. Aus Bliesmengen-Bolchen kamen Zemira Talundzic und Rückkehrerin Vanessa Skradde. Die spielte mit dem FCS schon in der Bundesliga. Einziger "echter Neuzugang" ist Carina Enoch. Die 26-Jährige kam vom VfL Sindelfingen an die Saar. "Wegen meines Freundes", erzählte sie anschließend, "ich bin hier toll aufgenommen worden, wir sind ein richtiges Team."

Frankfurt schaltete im zweiten Durchgang zurück, war trotzdem klar überlegen gegen den Zweitligisten, bei dem Lisa Mayer eine Viertelstunde vor Schluss die beste Chance vergab. Ando (52.) und Lise Overgaard Munk (80., 87.) sorgten für den Endstand. "Für uns zählt es, das Positive mitzunehmen", sagte Enoch, "nächste Woche im Pokal in Calden wollen wir siegen."

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