Nadal vor Krönung in Melbourne

Melbourne. Der Name Rafael Nadal ist in Melbourne in aller Munde. Der überragende Spieler der vergangenen Saison kann sein außergewöhnliches Jahr 2010 krönen, indem er nun das vierte Grand-Slam-Turnier in Serie gewinnt

Melbourne. Der Name Rafael Nadal ist in Melbourne in aller Munde. Der überragende Spieler der vergangenen Saison kann sein außergewöhnliches Jahr 2010 krönen, indem er nun das vierte Grand-Slam-Turnier in Serie gewinnt. Doch erfüllt sich der Spanier damit den Traum aller Tennis-Profis, den Gewinn des Grand Slams? Die Kontroverse um diese Frage nimmt vor den heute beginnenden Australian Open groteske Züge an.Rod Laver, der 1969 als letzter Spieler die vier wichtigsten Turniere in einem Jahr gewinnen konnte, vertritt eine klare Meinung. "Das wäre eine außergewöhnliche Leistung, ein richtiger Grand Slam wäre es aber nicht", sagte die australische Tennis-Ikone: "Das Original ist, wenn man alle vier Turniere in einem Jahr gewinnt." Der zweimalige Australian-Open-Sieger Ivan Lendl meint: "Es gibt verschiedene Formen von Grand Slams. Den mit vier Siegen in einem Jahr, den persönlichen mit Siegen bei allen großen Turnieren im Laufe einer Karriere und den Serien-Grand-Slam, mit vier Triumphen Jahr übergreifend." Das sagt der Spieler, dessen Traum vom Grand Slam stets auf dem Rasen von Wimbledon scheiterte.

Der Einzige, der sich um all die Diskussionen rund um seine Person nicht schert, ist Nadal selbst. "Daran verschwende ich keinen Gedanken. Wenn ich hier gewinnen sollte, dann freue ich mich über den Sieg bei den Australian Open, mehr nicht", sagte der Mallorquiner.

Auch Nadals Dauerrivale Roger Federer kann den Wirbel der Experten nicht verstehen: "Wenn sich jemand auf diesem Level darüber beschwert, dass es nur vier Siege nacheinander, nicht aber in einem Jahr sind, mein Gott...". Der Weltranglisten-Zweite aus der Schweiz will dem Branchenprimus den "Rafa Slam" aus eigenem Interesse vermasseln. "Ein guter Start ist immer wichtig, weil die Zeit bis zu den French Open sehr lang ist", sagte Federer, der in Melbourne seinen Titel verteidigen will. Der 16-malige Grand-Slam-Sieger geht leicht favorisiert in den Kampf um die 2,2 Millionen Australische Dollar Preisgeld. dpa

Für die Saarbrückerin Anna-Lena Grönefeld kam in der zweiten Runde der Qualifikation das Aus. Sie verlor mit 4:6, 3:6 gegen Jamie Hampton (USA).

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