Luzern ist die letzte Chance für die WM

Saarbrücken · Der deutsche Leichtgewichts-Vierer mit dem Saarbrücker Jost Schömann-Finck ist noch nicht für die WM in Südkorea qualifiziert. Eine Chance gibt es noch – an diesem Wochenende beim Weltcup in Luzern.

 Vor der Abreise zum Weltcup nach Luzern ist der Saarbrücker Ruderer Jost Schömann-Finck bester Laune. Foto: Wieck

Vor der Abreise zum Weltcup nach Luzern ist der Saarbrücker Ruderer Jost Schömann-Finck bester Laune. Foto: Wieck

Foto: Wieck

Eigentlich wusste Jost Schömann-Finck nicht, wie es nach den Olympischen Spielen 2012 weitergehen sollte. Denn wie seine Ruderkollegen plante auch er bisher in Vierjahres-Schritten. "Sobald aber eine Drei vorne steht, denkt man eben über ein Leben nach dem Sport nach", sagt der 30-Jährige. Der Winter in Australien hat ihm da sichtlich gut getan. "Ich habe wieder riesigen Spaß am Rudern", sagt er vor seiner Abreise zum Weltcup an diesem Wochenende in Luzern.

Für Schömann-Finck und seine Mitstreiter im Leichtgewichts-Vierer des Deutschen Ruder-Verbandes ist Luzern die letzte Chance, sich für die Weltmeisterschaft in Südkorea Ende August zu qualifizieren. "Das Kriterium ist, ob wir realistische Chancen auf das A-Finale haben", meint der Athlet des RV Saarbrücken. Doch davon sind er, Matthias Arnold, Lars Wichert und Yannic Corinth, die erst seit diesem Jahr zusammen rudern, weit entfernt. "Uns fehlen einfach Kilometer und somit die Eingespieltheit und die Feinabstimmung", sagt Schömann-Finck, der auch von den eigenen Ansprüchen noch entfernt ist: "Wenn ich zur WM fahre, will ich vorne mitrudern."

Wie 2009, als er im "Saarland-Vierer" mit seinem Bruder Matthias und den Kühner-Brüdern Martin und Jochen den WM-Titel gewann. "Die Goldmedaille hängt in meinem Zimmer, und ich bin stolz darauf", sagt Jost Schömann-Finck, "aber 2009 war auch ein Jahr nach Olympia." Doch danach fragt fünf Jahre später niemand mehr, dann ist es nur noch eine Goldmedaille. Konnte der deutsche Leichtgewichts-Vierer 2009 noch von den Umbrüchen in anderen Verbänden profitieren, so liegt er dieses Jahr, mitten im eigenen Umbruch, hinter der Weltspitze zurück. "Jetzt wird ausprobiert und getestet", sagt Schömann-Finck vorsichtig optimistisch, "mal sehen, was sich daraus entwickelt".

In den letzten Tagen in Rostock bei Bundestrainer Carsten Timm haben sich die vier ein- und umgestellt. In der Hoffnung, in Luzern zurück in die Weltklasse zu rudern, haben sie die Plätze in ihrem Boot kurzerhand getauscht. Wichert hat den Schlagplatz geräumt und ist der neue Mann für die taktischen Ansagen. Arnold rückt vor, Corinth in den Bug, während sich der Saarbrücker auf dem Schlagplatz austoben darf - mit seinen neuen australischen Eigenschaften: Lockerheit und Zielstrebigkeit. "Sportlich", sagt er, "denke ich von Jahr zu Jahr." Wobei eine Sache klar ist: Den RV Saarbrücken und das Saarland wird Jost Schömann-Finck verlassen. Der Zeitpunkt ist offen, vermutlich aber nach der Saison. Vielleicht ja als WM-Teilnehmer.

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