Kurz vor dem letzten Schritt

Saarlouis. Ein Spielertrainer hat es nicht immer einfach. Nach schlechten Spielen muss er wie alle anderen Kritik einstecken. Und nach starken Spielen muss er seine eigene Leistung dann meist noch relativieren - so wie Daniel Altmeyer nach dem Spiel gegen den TV Nieder-Olm

Saarlouis. Ein Spielertrainer hat es nicht immer einfach. Nach schlechten Spielen muss er wie alle anderen Kritik einstecken. Und nach starken Spielen muss er seine eigene Leistung dann meist noch relativieren - so wie Daniel Altmeyer nach dem Spiel gegen den TV Nieder-Olm. So machte er sich, mit elf Toren bester Werfer der HG Saarlouis am Samstagabend, auf die Suche nach dem berühmten Haar in der Suppe und fand immerhin "die Abwehrleistung, die bei mir ja heute nicht so toll war". Und dann natürlich noch die berühmteste aller Floskeln: "Handball ist schließlich ein Mannschaftssport, und da gönnt jeder jedem die Tore. Wir wissen, warum wir Handball spielen - und das ist der Aufstieg in die 2. Liga."

Diesem Aufstieg ist die Mannschaft mit dem 35:28 (15:12) gegen Nieder-Olm - allem Leugnen zum Trotz auch dank eines starken Daniel Altmeyer - den vorletzten Schritt näher gekommen. Und das wusste sie. Sie tanzte, hüpfte, sang. Und die Spieler klopften sich gegenseitig auf die Schulter. Zwar war es vor allem ein Sieg der größeren individuellen Klasse. Aber Rechtsaußen Sven-Malte Hoffmann kennt den Luxus eines Spitzenreiters - und vermutlich baldigen Meisters: "Da fragt doch in zwei Wochen keiner mehr danach, wie wir heute gewonnen haben. Von mir aus können wir auch in Offenbach mit nur einem Tor Unterschied gewinnen, solange wir siegen."

Bis Mitte der zweiten Halbzeit hatte sich die HGS schwer getan, das Spiel zu kontrollieren. Nieder-Olm deckte aggressiv und spielte mit hohem Kraftaufwand, was Saarlouis aber erst gegen Ende des Spiels wirklich ausnutzen konnte, wie Hoffmann feststellte: "Da hat man gemerkt, dass sie keine Bank haben, die gleich gut besetzt ist." Hoffmann weiß aus eigener Erfahrung, wovon er spricht, muss er doch eigentlich seit Saisonbeginn durchspielen.

Doch anders als im Hinspiel, als die HGS eine Fünf-Tore-Führung verspielt hatte, reichte es diesmal. Und zehn Minuten vor dem Ende zog die HGS mit Peter Vozars 26:21 dann endgültig davon. Vozar ärgerte sich trotzdem über sich selbst, hatte er doch seine fünf Tore erst in Halbzeit zwei erzielt: "Ich weiß nicht, was los ist, warum ich eine ganze Halbzeit gebraucht habe." Vielleicht gehen die zähen Vertragsverhandlungen nicht spurlos an ihm vorüber. Vozar selbst will bis spätestens diesen Mittwoch eine Entscheidung treffen, der Verein fordert allerdings bis heute Abend eine Entscheidung.

Eine Personalie ist jedoch schon geklärt. So ist Team-Manager Richard Jungmann, vorher ohne Vorstandsamt, seit vergangenem Donnerstag Vorsitzender des SC Saargold Lisdorf.

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