Die Vorweihnachtszeit war für Freiburgs Trainer Christian Streich schon als Kind alles andere als harmonisch. "Der war streng und hat mir gesagt, was ich alles nicht richtig gemacht hab", berichtet der 48-Jährige - über seine erste Begegnung mit dem Nikolaus. Gut 40 Jahre später wäre der Fußballlehrer über Ratschläge, was er besser machen könnte, wohl froh. Denn nach langer Schwächephase droht Bundesligist SC Freiburg heute (21.05 Uhr/Kabel 1) gegen den FC Sevilla das Aus in der Europa League.

Selbst der fachlich hoch angesehene Streich scheint nicht mehr wirklich zu wissen, wo er noch ansetzen könnte. Elf Punkte aus 15 Spielen und noch kein Heimsieg, so lautet die ernüchternde Bilanz in der Liga. "Den Jungs ist kein Vorwurf zu machen. Jeder probiert, so gut zu spielen, wie er kann", sagte der Kult-Trainer nach dem jüngsten 0:3 gegen den VfL Wolfsburg.

Gegen den spanischen Tabellensechsten mit den deutschen Ex-Nationalspielern Piotr Trochowski und Marko Marin (verletzt) braucht der SC wohl einen Sieg. Auf Hilfe der ausgeschiedenen Portugiesen von Estoril Praia gegen das mit Freiburg punktgleiche Slovan Liberec will sich im Breisgau niemand verlassen.

Die bereits für die K.o.-Phase qualifizierte Frankfurter Eintracht könnte ihre Aufgabe gegen Apoel Nikosia (19 Uhr) dagegen eigentlich locker angehen. Doch die Lust auf die Europa League ist längst verflogen, zu tief steckt die Eintracht in der Bundesliga im Schlamassel. Armin Veh hätte sein Team daher auch lieber auf dem Trainingsplatz um sich versammelt, um die zuletzt eklatanten Schwächen abzustellen. Veh wird wohl Sebastian Rode, Vaclav Kadlec und Pirmin Schwegler schonen und dafür einigen Ersatzspielern eine Chance geben. "Man muss mir etwas anbieten in so einem Spiel. So, dass ich sage, an diesem oder jenem komme ich nicht vorbei", sagte er.