Fußball-Bundesliga In Köln gehen langsam die Lichter aus

Mainz · Der FC verliert 0:1 in Mainz wegen eines unberechtigten Foulelfmeters, den der Videoassistent mitverschuldet.

Peter Stöger schlich mit hängenden Schultern über den Mainzer Rasen. Sein Weg führte ihn geradewegs zu seinen Schützlingen. Er kniete sich neben Innenverteidiger Dominic Maroh, der mit Ab­pfiff zu Boden gesunken war und sein Gesicht in den Händen vergrub. Stöger spendete Trost. Ein Bild, als sei der 1. FC Köln bereits abgestiegen.

Als sich Maroh wieder gefangen hatte, nahm er mit trauriger Stimme Stöger in Schutz: „Der Trainer ist die ärmste Sau. Der macht alles akribisch und gibt uns alle Möglichkeiten, und wir schaffen es einfach nicht, auf dem Platz Tore zu schießen.“ Der FC hat nach zwölf Spieltagen nur vier Tore erzielt. Noch nie war eine Mannschaft in der Geschichte der Bundesliga in diesem Bereich so schlecht. „Das ist schon peinlich“, sagte Maroh.

In Köln wird es nach der 0:1 (0:1)-Niederlage beim FSV Mainz 05 zappenduster. Die Domstadt muss sich nach der zehnten Niederlage im zwölften Spiel bereits auf den Abstieg gefasst machen. „Ich weiß nicht, was man noch Hoffnungsvolles sagen kann“, sagte Maroh. Gestern der nächste Nackenschlag: Simon Zoller zog sich im Spiel eine Muskelverletzung am rechten Oberschenkel zu, der Angreifer fällt für den Rest der Hinrunde aus.

Zur Endzeitstimmung trug in Mainz auch noch das Pech bei. Den Unterschied machte der ehemalige Kölner Daniel Brosinski (44.) mit einem Foulelfmeter aus, der keiner war. Schiedsrichter Felix Brych entschied nach dem Zweikampf von Konstantin Rausch und dem Mainzer Pablo de Blasis kurz vor der Pause fälscherlicherweise auf Strafstoß – trotz Absprache mit Videoassistent Tobias Welz. Auf diese Szene in der Pressekonferenz angesprochen, rang Stöger mit einem leicht ironischen Lächeln auf den Lippen einige Sekunden vergeblich nach Worten – und sagte dann nur: „Ich glaube, das hat jeder gesehen. Für uns ist es bitter, richtig bitter.“

Brych, kurz vor der Partie von der Fifa als einer von zehn europäischen Schiris in die Vorauswahl für die WM 2018 in Russland berufen, ärgerte sich selbst. Der Videoassistent habe ihm bestätigt, dass es einen Kontakt gegeben habe, „ich habe mir jetzt die Bilder angeschaut, ich kann da keinen Kontakt erkennen“, sagte er.

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