Immer wieder Wiesbach

Wiesbach · In der Liga sieben Punkte hinter dem zweiten Relegationsplatz, zehn hinter Spitzenreiter Waldhof Mannheim – und am Mittwochabend erneut im Saarlandpokal blamiert. Der 1. FC Saarbrücken liegt am Boden.

 Wie sich die Bilder gleichen: Auch im März hatte Wiesbach einen 2:1-Erfolg im Saarlandpokal gegen den FCS gefeiert. Am Mittwochabend strahlten die Spieler erneut über beide Ohren. Fotos: Schlichter

Wie sich die Bilder gleichen: Auch im März hatte Wiesbach einen 2:1-Erfolg im Saarlandpokal gegen den FCS gefeiert. Am Mittwochabend strahlten die Spieler erneut über beide Ohren. Fotos: Schlichter

 Ratlosigkeit auf der Trainerbank: Taifour Diane, Rastislav Hodul und Falko Götz (von li.).

Ratlosigkeit auf der Trainerbank: Taifour Diane, Rastislav Hodul und Falko Götz (von li.).

 Polizei und Ordnungsdienst hielten nach der Pokal-Partie in Wiesbach einige aufbrachte FCS-Anhänger in Zaum. Schlimme Ausschreitungen wie im März blieben am Mittwochabend aus.

Polizei und Ordnungsdienst hielten nach der Pokal-Partie in Wiesbach einige aufbrachte FCS-Anhänger in Zaum. Schlimme Ausschreitungen wie im März blieben am Mittwochabend aus.

Wieder Wiesbach . Wieder Verlängerung. Wieder 1:2. Wieder aus der Traum vom DFB-Pokal. Die Analyse der 120 Pokalminuten dauerte bei Falko Götz , dem Trainer des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken , keine 40 Sekunden: "Der Gastgeber hat alles gegeben, es uns schwer zu machen. Ich glaube, an der Einstellung hat es nicht gelegen. Wir hatten genug Torchancen, die haben wir nicht genutzt. Darum haben wir verloren."

Bei gefühlten 80 Prozent Ballbesitz und einem Chancenverhältnis von 14:4 kann man das so sehen. Warum der FCS nach zehn guten Anfangsminuten allerdings bis zur Pause in den Schongang schaltete, bleibt rätselhaft. Götz setzte mit Jens Meyer, Matthew Taylor, Felix Luz und Solomon Okoronkwo alle seine Stürmer ein. Das 1:1 für den FCS erzielte aber der Wiesbacher Sebastian Lück, dem der Ball an die Hüfte sprang (71. Minute). Das Spiel des FCS war ein weiterer Beweis der fehlenden Qualität im Abschluss, was auch in der Liga zu einem massiven Problem geworden war. Der FCS hatte den direkten Anschluss zu den Relegationsplätzen verloren.

Auch die Gegentreffer von Mittwoch werfen Fragen auf. Vor dem 1:0 für den Oberligisten verschätzte sich Verteidiger Steffen Schäfer. Er ließ sich anschließend von Jannik Schliesing austanzen. Den anschließenden Schuss konnte David Salfeld im FCS-Tor nicht festhalten. Der Treffer von Matthias Krauß war Formsache (24. Minute). Schäfer und Salfeld merkte man die fehlende Spielpraxis an, sie waren zuletzt nur in Pokal und Testspielen eingesetzt - eine zweite Mannschaft im Regelspielbetrieb hat der FCS ja nicht mehr.

Was Spielpraxis ausmacht, zeigte Wiesbachs Torwart Julian Wamsbach. Der 19-Jährige, der vergangene Runde für die A-Jugend des FCS in der Bundesliga im Einsatz war, parierte viele schwere Bälle und wurde in der 99. Minute zum Mann des Abends. Sein weiter Abschlag erreichte Angelo dal Col. Und weil das Zweikampfverhalten von FCS-Profi Daniel Döringer zu passiv war, nahm dal Col das Geschenk an und erzielte das Siegtor. "Wir haben das öfter mal probiert, heute hat es geklappt", freute sich Wamsbach über die Torvorlage: "Wir wussten, dass der FCS über die Außen Probleme hat und haben das mit unseren schnellen Leuten eiskalt ausgenutzt."

Wiesbachs Trainer Heiko Wilhelm darf nun offiziell den Titel "FCS-Schreck" tragen. Zwei Mal in nur acht Monaten hat wohl noch kein anderer die Molschder aus den Pokalträumen gerissen. "Es war wieder der Kleine gegen den Großen, und wieder hat meine Mannschaft alles rausgehauen", sagte Wilhelm und ergänzte: "Es war ein bisschen glücklich, aber wir freuen uns über den Sieg."

Freuen durfte sich auch die Organisatoren. "Die Zusammenarbeit hat hervorragend funktioniert", erklärte Wiesbachs Sportvorstand Helmut Berg, der 120 Helferinnen und Helfer im Einsatz hatte. Gemeinsam mit der Polizei gelang es, einige unzufriedene FCS-Fans in Zaum zu halten. Und dass es diesmal trotz des gleichen Ergebnisses ohne die vom März bekannten Probleme abging (Randale , Angriff auf Linienrichter), lag auch an Manuel Reichardt. Der Schiedsrichter aus Bexbach hatte zu jeder Zeit die Partie unter Kontrolle.

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