FCS-Frauen blicken gespannt nach Erfurt

Heute wird DFB-Präsident Reinhard Grindel wiedergewählt. Aber beim 42. Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes in Erfurt geht es um mehr: Die Anträge zur DFB-Satzung umfassen rund 300 Seiten. Die SZ listet entscheidende Veränderungen auf.

 Der Zweitliga-Start verlief für die FCS-Frauen und Team-Manager Winfried Klein nicht gut. Der FCS ist nur Neunter. Foto: Wieck

Der Zweitliga-Start verlief für die FCS-Frauen und Team-Manager Winfried Klein nicht gut. Der FCS ist nur Neunter. Foto: Wieck

Foto: Wieck

Anträge zur DFB-Satzung

Paragraph 18 - Finanzen: Es gibt mehr Geld: "Zur Förderung des gemeinnützigen Fußballs und seiner Entwicklung sowie zur Verbesserung ihrer Infrastruktur" erhalten die Landesverbände zusätzlich und unabhängig vom Grundlagenvertrag, der fünf Millionen Euro garantiert, insgesamt mindestens drei Millionen Euro jährlich. Die Zuwendung setzt den Nachweis der Gemeinnützigkeit des Begünstigten und die ausschließliche Verwendung im ideellen Bereich voraus.

Paragraph 20 - Einberufung des Bundestages: Schluss mit der Rundreise: Der Bundestag tagt künftig grundsätzlich in Frankfurt. Aber: Das Präsidium kann Abweichungen beschließen.

Paragraph 33 - Präsidium: Der Generalsekretär, der Vertreter der Nationalmannschaft und die sportliche Leitung des Jugend- und Talentförderbereichs des DFB sind hauptamtlich tätig - das war bekannt. Nun können auch die Mitglieder des Präsidiums "ehren-, neben- oder hauptamtlich tätig" sein.

Paragraph 46a - Ethikkommission: Mehr Ermittler: Der DFB zieht die Lehren aus dem Skandal um die Heim-WM 2006 und installiert eine eigene Ethikkommission samt Ethikcode. Das neue Gremium soll in Fällen illegaler oder unethischer Verhaltensweisen aktiv werden, die der Integrität und dem Ansehen des DFB schaden. Die fünf unabhängigen Ermittler, die vom Bundestag gewählt werden (Vorsitzender soll Ex-Außenminister Klaus Kinkel werden), können auf eigene Faust tätig werden. Im Unterschied zum Weltverband Fifa erfolgt die Rechtsprechung aber nicht durch eine zweite unabhängige Kammer, sondern über das verbandseigene Sportgericht. Der DFB-Ethikcode umfasst sieben Punkte - es geht unter anderem um Integrität, Transparenz und Solidarität.

Neues im Frauenfußball

Paragraph 1 - Frauen-Bundesliga und 2. Frauen-Bundesliga: Ein Unterhaus: Ab dem 1. Juli 2018 wird statt in zwei 2. Bundesligen (Staffel Nord und Süd) nur noch in einer eingleisigen 2. Liga gespielt - grundsätzlich mit 14 Mannschaften. Vor allem für den 1. FC Saarbrücken , der seit Jahren vergeblich um die Rückkehr in die Bundesliga kämpft und in dieser Saison einen schwachen Start in die Runde hatte, dürfte dieser Punkt interessant sein.

Sonstige Anträge

Masterplan zur Zukunftsstrategie Amateurfußball: Abgesicherte Zukunft: Der 2013 ins Leben gerufene Masterplan wird bis 2019 fortgesetzt. DFB-Präsident Reinhard Grindel hatte das Konzept zu einem der "drei großen Zukunftsprojekte" auserkoren.

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