Eisbären einfach nicht zu stoppen

Berlin. Als Stefan Ustorf 1000 Eisbären-Fans den Meisterpokal auf dem Balkon der heimischen Berliner "O2 World" präsentierte, war die Müdigkeit bei Deutschlands dominierender Eishockey-Mannschaft weggeblasen. "Es wird einfach nie langweilig

Berlin. Als Stefan Ustorf 1000 Eisbären-Fans den Meisterpokal auf dem Balkon der heimischen Berliner "O2 World" präsentierte, war die Müdigkeit bei Deutschlands dominierender Eishockey-Mannschaft weggeblasen. "Es wird einfach nie langweilig. Ich kann so was gern jedes Jahr machen", rief der Routinier gestern den Anhängern zu, die ihre Lieblinge mit "Dynamo"-Sprechchören begrüßten. Einige Berliner Profis schützten ihre Augen nach der Sause in der Düsseldorfer Altstadt mit Brillen vor dem gleißenden Sonnenschein. Die Fans wurden mit Sektduschen abgekühlt.Kurz vor Mitternacht war es Ustorf nach dem entscheidenden 4:2-Sieg in der Kabine zu eng geworden. Mit einer fetten Zigarre im Mundwinkel und dem "Silberpott" für die vierte Meisterschaft über der rechten Schulter nahm er seine Mannschaft ins Schlepptau, um vor der Halle mit 300 Fans zu feiern. "Wir können auf unsere Leistung stolz sein, besser geht's nicht", sagte Ustorf.Die Hausherren schauten hingegen in die Röhre. "Ich wäre lieber Meister als nur eine Fußnote in der Eishockey-Geschichte", erklärte DEG-Trainer Harold Kreis. Mit dem Triumph vermieden die Berliner ein entscheidendes fünftes Spiel in ihrer neuen Arena und demonstrierten nach Adam Courchaines Doppelpack zum 2:0 für die DEG ihre Klasse. "Es waren enge Spiele, am Ende war unsere junge hungrige Mannschaft einen Tick besser", befand Routinier Sven Felski nach der Wende durch Tore von Tyson Mulock, Steve Walker, Andy Roach und Nathan Robinson.Die Berliner unterstrichen nach den Meisterschaften 2005, 2006 und 2008 ihre Ausnahmestellung. Die Hauptrunde hatten die Eisbären, die sich wieder direkt für die Champions League qualifizierten, am Ende ebenso wie die Playoffs bestimmt. Trainer Don Jackson genoss den Umstand, am Rhein alles klar gemacht zu haben. "Die DEG war meine erste Trainerstation in Deutschland, Düsseldorf ist meine Lieblingsstadt", sagte der Meistermacher schwärmend. Die nötige "Entschlossenheit und das größere spielerische Vermögen" waren laut Jackson ausschlaggebend. "Wir spielen mit nur sieben Ausländern und holen lieber junge Deutsche in den Kader. Das sagt alles über uns aus", erklärte Felski. Hinzu gesellen sich die kämpferischen Qualitäten. "Für unsere Erfolge lohnt es sich, auch seine Zähne zu geben", sagte Ustorf, der sich vor zwei Monaten den Kiefer gebrochen und sieben Zähne verloren hatte. dpa

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