Ein Fingerzeig für den Rest der Saison

Barcelona. Der Europa-Auftakt der Formel 1 wird zur nächsten Fahrt ins Ungewisse. Schafft Titelverteidiger Sebastian Vettel den Beginn einer Serie? Oder feiert gar Reifen-Nörgler Michael Schumacher den ersten Sieg seit seiner Rückkehr? Seit Jahren war die Königsklasse nicht mehr so ausgeglichen und unvorhersehbar: Vier Sieger in den bisherigen vier Rennen

Barcelona. Der Europa-Auftakt der Formel 1 wird zur nächsten Fahrt ins Ungewisse. Schafft Titelverteidiger Sebastian Vettel den Beginn einer Serie? Oder feiert gar Reifen-Nörgler Michael Schumacher den ersten Sieg seit seiner Rückkehr? Seit Jahren war die Königsklasse nicht mehr so ausgeglichen und unvorhersehbar: Vier Sieger in den bisherigen vier Rennen. Womöglich trägt sich an diesem Sonntag (14 Uhr/RTL und Sky) der Fünfte in die Liste ein. Denn es ist kein Pilot in Sicht, der auch nur annähernd so dominant wie Vettel im Vorjahr dem Feld vorausrasen könnte."Dominanz ist nie einfach. Es ist eng. Und wir sind nicht so selbstbewusst, wie wir mal waren", verrät Vettel, der nach seinem ersten Saisonsieg beim politisch umstrittenen Großen Preis von Bahrain erstmals die Führung im Gesamtklassement übernommen hat. "Wir haben immer noch viel aufzuholen", sagt der Doppelweltmeister.

Rückkehrer Kimi Räikkönen, einer der potenziellen Siegkandidaten, prognostiziert: "Es wird sehr, sehr eng hergehen zwischen den Top-Teams." Der britische WM-Zweite Lewis Hamilton beurteilt die Ausgangslage gleich: "Es ist schwer vorherzusagen, wer vorne liegen wird." McLaren-Stallgefährte und Landsmann Jenson Button sagt: "Wenn du in Barcelona gewinnen willst, muss alles stimmen."

Den Circuit de Catalunya vor den Toren der katalonischen Kapitale Barcelona kennen die meisten Piloten wie ihre Westentasche. Auf keiner Rennstrecke wird so viel getestet wie auf dem 4,655 Kilometer langen, kurvenreichen Kurs. Zugleich gilt, wie Vettel stellvertretend für seine Kollegen formuliert: "Ein Auto, das in Barcelona aerodynamisch gut funktioniert, läuft überall - das wird ein interessantes Wochenende."

Die Fahrer der fünf Top-Teams haben naturgemäß die besten Chancen aufs Siegerpodest. Nach den jüngsten Tests in Mugello dürften Red Bull, McLaren und Lotus einen kleinen Vorteil gegenüber Mercedes und Ferrari haben. "Barcelona ist ja eine Strecke, auf der wir ausgiebig gefahren sind. Deshalb wissen wir, dass uns ihre Charakteristik nicht unbedingt in die Hände spielt", räumt Mercedes-Pilot Schumacher ein.

Der Rekordchampion (sieben Titel) und Rekordsieger (91) ist eher skeptisch, an diesem Sonntag zum siebten Mal in Spanien triumphieren zu können. "Aber wir werden natürlich trotzdem unser Bestes geben und gleichzeitig an weiteren Steigerungen arbeiten", verspricht Schumacher, der allerdings auch seine Kritik an den Reifen erneuert. "Wir fahren wie auf rohen Eiern", meint er zu den Pirelli-Pneus, die bewusst so konstruiert wurden, dass sie schnell abbauen.

Während Schumacher damit hadert und nicht zurecht kommt, gehört Teamkollege Nico Rosberg seit seinem befreienden Premierensieg in China sogar zu den WM-Anwärtern. "Ich denke, wir werden in Barcelona unsere Reifen viel besser verstehen", sagt der Wiesbadener nach den Eindrücken der Tests in Mugello, die für Mercedes "sehr gut" verlaufen seien. dpa

Foto: Ebener/dpa

"Wir sind nicht so selbstbewusst, wie wir mal waren."

Formel-1-Pilot Sebastian Vettel

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