Eine verflucht schwere Aufgabe

Saarbrücken. Wie viele Saison-Höhepunkte kann ein Leistungssportler eigentlich vertragen? Diese Frage stellt sich unweigerlich angesichts des Terminkalenders der Badmintonspieler des 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim

 Michael Fuchs (links) und Johannes Schöttler (Mitte) wollen am Samstag mit dem 1. BC Bischmisheim deutscher Mannschaftsmeister werden. Foto: rolf Ruppenthal

Michael Fuchs (links) und Johannes Schöttler (Mitte) wollen am Samstag mit dem 1. BC Bischmisheim deutscher Mannschaftsmeister werden. Foto: rolf Ruppenthal

Saarbrücken. Wie viele Saison-Höhepunkte kann ein Leistungssportler eigentlich vertragen? Diese Frage stellt sich unweigerlich angesichts des Terminkalenders der Badmintonspieler des 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim. Internationale Turniere für die Olympia-Qualifikation, prestigeträchtige deutsche Einzelmeisterschaften, die Team-Europameisterschaft, die Einzel-Europameisterschaften, dazwischen eingestreut ein paar Länderspiele. Ach ja - und die Badminton-Bundesliga gibt es auch noch.

Olympia-Premiere für Fuchs

"Ein Höhepunkt jagt zurzeit den nächsten", sagt Michael Fuchs, der Kapitän des BCB, "aber es war bis jetzt eine sehr erfolgreiche Zeit". Das gilt vor allem für ihn persönlich. Mit Oliver Roth (PTSV Rosenheim) gewann "Fuchsi" vor drei Wochen sensationell Silber im Herrendoppel bei der Europameisterschaft, mit Birgit Michels löste er die Fahrkarte zu den Olympischen Spielen in London - seinen ersten. "Gigantisch", sagt Fuchs, hat aber schon einen Haken dran gemacht. Denn an diesem Samstag steht der nächste Höhepunkt im vollgepackten Jahr 2012 an - das Finale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft zwischen Bischmisheim und Titelverteidiger SG EBT Berlin. Aufschlag in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle ist um 14 Uhr.

"Es wird verflucht schwer werden", beschreibt Fuchs die Ausgangslage für das Spiel des Meisters der Jahre 2006 bis 2010 aus dem Saarland und dem Titelverteidiger aus der Hauptstadt. Umso schwerer, wenn man sich das Personal-tableau der beiden Mannschaften anschaut. Während Berlin um die Weltranglisten-Achte Juliane Schenk vermutlich in Bestbesetzung antreten kann, muss Bischmisheim weiter auf seine beste Dame, Nationalspielerin Olga Konon, verzichten. Die gebürtige Weißrussin, die seit einem Jahr für Deutschland spielt, befindet sich nach einer Knieoperation in der Rekonvaleszenz. "Mit Olga hätten wir sicher noch einen Tick besser dagestanden", ist sich Fuchs sicher.

Hätte, wenn und aber - Konon fehlt nun mal, und der BCB muss das Beste aus der Situation machen. Für Konon wird die junge Lisa Heidenreich spielen, die ihre Sache in ihrer ersten Bundesliga-Saison "sehr gut gemacht hat", wie Fuchs sagt. Im Einzel gegen Juliane Schenk dürfte Heidenreich wenig Chancen haben, aber vielleicht gelingt ihr ja im Damendoppel an der Seite der Schwedin Emma Wengberg eine Überraschung.

Während Berlin also bei den Damen die Nase einen Tick vorne zu haben scheint, "sind wir bei den Herren vielleicht ein klein bisschen stärker", sagt Fuchs. Wer Herrendoppel und die zwei Herreneinzel bestreiten wird, steht aber noch nicht fest. "Das entscheiden wir am Samstag kurzfristig", sagt der Bischmisheimer Kapitän.

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