Die Chinesen Europas

Danzig. Für Timo Boll und die Generation Gold zählte nur der Sieg. Deutschlands Tischtennis-Herren haben ihren Ausnahmestatus im EM-Finale eindrucksvoll bestätigt und durch ein klares 3:0 gegen Rekord-Europameister Schweden zum fünften Mal in Serie den Titel gewonnen

 Timo Boll hatte gestern Abend wieder einmal Grund zum Jubel. Foto: Adam Warzawa/dpa

Timo Boll hatte gestern Abend wieder einmal Grund zum Jubel. Foto: Adam Warzawa/dpa

Danzig. Für Timo Boll und die Generation Gold zählte nur der Sieg. Deutschlands Tischtennis-Herren haben ihren Ausnahmestatus im EM-Finale eindrucksvoll bestätigt und durch ein klares 3:0 gegen Rekord-Europameister Schweden zum fünften Mal in Serie den Titel gewonnen. So dominant wie das Team um Top-Star Boll treten weltweit sonst nur die Chinesen auf - die Drei-Kronen-Auswahl mit Ex-Weltmeister Jörgen Persson (45) war trotz guter Gegenwehr chancenlos gegen Europas alte und neue Tischtennis-Könige.Der Favoritensieg löste gestern Abend in Danzig ähnlichen Jubel aus wie 2007 beim ersten Mal. Nach dem entscheidenden Punkt wurde der Düsseldorfer Patrick Baum von seinen Teamkollegen regelrecht zu Boden gerissen. Anschließend tanzte die Mannschaft mit Bundestrainer Jörg Roßkopf im Kreis. Die Freude und der Stolz beim WM-Dritten Boll (Düsseldorf), Dimitrij Ovtcharov (Orenburg) und Baum waren nach einer souveränen Vorstellung genauso riesig wie die Serie, die vor lediglich 800 Zuschauern in der Ergo-Arena hielt. Seit dem Viertelfinale 2005 hat die Auswahl keine EM-Partie mehr verloren.

"Es ist ein gutes Gefühl, ein Turnier mit einem Sieg zu beenden", sagte Ausnahmespieler Boll. "Die Schweden sind nicht mehr die führende Nation wie früher, dennoch haben wir sie ernst genommen." Die besondere Leistung von Persson, der sich mit dem deutschen Team in Düsseldorf auf die EM vorbereitet hatte, nötigte allen Beteiligten Respekt ab. Boll schnaufte nach dem 9:11, 11:4, 11:8, 11:9-Sieg gegen den Europameister von 1986 im Auftakteinzel tief durch. "Er ist trotz seines Alters unglaublich fit und hat sein Spiel weiterentwickelt", lobte die Nummer vier der Welt den schwedischen Routinier. Der Weltranglisten-13. Ovtcharov erhöhte gegen Pär Gerell auf 2:0, Baum machte mit einem Fünf-Satz-Sieg gegen Jens Lundqvist den Sack zu. dpa

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