Eine schlechte Ausgangsposition, ein halbes Dutzend Verletzte und ein Trainer im Kreuzfeuer der Kritik: Doch trotz der schlechten Vorzeichen träumt Bayer Leverkusen von einem magischen Abend gegen den FC Villarreal , der nach dem 2:0 von vergangener Woche heute im Achtelfinal-Rückspiel der Europa League (19 Uhr/Sky) bei den Rheinländern klar im Vorteil ist. "Es ist noch nicht vorbei. Mit einer Top-Leistung ist noch etwas möglich", sagt Bayer-Trainer Roger Schmidt, der allen Widrigkeiten trotzen und nach dem früheren Ausscheiden aus der Champions League die Europa-Tournee der Werkself wenigstens eine Etage tiefer fortsetzen will. "Wir haben zu Hause schon oft bewiesen, dass wir imstande sind, etwas Außergewöhnliches zu leisten", so der 49-Jährige.

Auch Sportchef Rudi Völler glaubt an ein kleines Wunder: "Es wird schwer, aber noch ist nichts verloren. Wenn wir eine absolute Top-Leistung zeigen, können wir zu Hause das Spiel drehen." Dass Abwehrchef Ömer Toprak und Verteidiger Tin Jedvaj gegen die Spanier gesperrt sind und auch Mittelfeldspieler Hakan Calhanoglu (starke Erkältung) eventuell fehlen wird, müsse durch Geschlossenheit, Leidenschaft und großen Einsatz kompensiert werden, forderten sowohl Schmidt als auch Völler.

"Siege sorgen immer für eine breitere Brust, und die können wir gegen Villarreal sicher gut gebrauchen", sagte Innenverteidiger Jonathan Tah, der es wohl mit Villarreal-Torjäger Cédric Bakambu zu tun bekommt, der in Spanien beide Treffer erzielt hatte. Derweil gab sich Bayer-Towart Bernd Leno kämpferisch: "Villarreal mit seiner Betonabwehr ist noch mal ein anderes Kaliber als der HSV. Wir müssen wohl zu null spielen, es wird schwer. Aber wir alle brennen darauf, in der Bay-Arena die Sensation zu schaffen."