Der neue Rekord-Mann

Bielefeld · Die deutschen Badminton-Einzelmeisterschaften in Bielefeld wurden zu Festspielen für die Athleten des 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim. Marc Zwiebler schaffte gestern sogar Historisches.

 Marc Zwiebler war in der Bielefelder Seidenstickerhalle nicht zu schlagen. Mit seinem neunten Titel im Herreneinzel schrieb Zwiebler gestern deutsche Badminton-Geschichte. Fotos: Sven Heise

Marc Zwiebler war in der Bielefelder Seidenstickerhalle nicht zu schlagen. Mit seinem neunten Titel im Herreneinzel schrieb Zwiebler gestern deutsche Badminton-Geschichte. Fotos: Sven Heise

Als ihn Dieter Domke nach dem Endspiel umarmte und ihm zum Sieg gratulierte, da schloss Marc Zwiebler andächtig die Augen. Dann genoss er die Ovationen des Publikums, das ihn in der Bielefelder Seidenstickerhalle euphorisch feierte. Es war ein hartes Stück Arbeit, bis der 31-Jährige vom Badminton-Bundesligisten 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim seinen Vereinskollegen Domke in die Knie gezwungen hatte. Mit 21:18, 21:16 gewann Zwiebler das Finale am Ende - es war sein neunter deutscher Meistertitel im Herreneinzel. Damit übertrumpfte der zweimalige Olympia-Teilnehmer den früheren Europameister Wolfgang Bochow, der in den sechziger und siebziger Jahren acht Mal deutscher Meister geworden war.

"Es ist ein schönes Gefühl, der Beste in Deutschland zu sein", sagte Zwiebler, "ich bin stolz, dass ich selbst in meinem Alter noch die jungen Spieler besiegen und mir selbst beweisen kann, dass ich die Nummer eins in Deutschland bin."

Konon ohne Probleme

 Peter Käsbauer (rechts) und Raphael Beck nutzten die Gunst der Stunde und wurden erstmals deutsche Meister im Herrendoppel.

Peter Käsbauer (rechts) und Raphael Beck nutzten die Gunst der Stunde und wurden erstmals deutsche Meister im Herrendoppel.

Der Titel von Zwiebler war nicht der einzige, der ins Saarland ging - ganz im Gegenteil. Selten dominierten die Sportler eines Vereins eine Einzel-DM so sehr, wie es in diesem Jahr die Spielerinnen und Spieler des 1. BC Bischmisheim taten. Olga Konon gewann in dominanter Art und Weise den Titel im Dameneinzel und war auch angesichts des Fehlens von Karin Schnaase (Union Lüdinghausen), ihrer großen Rivalin in der Olympia-Qualifikation, ohne echte Konkurrenz. Gegen Luise Heim gewann die 26-Jährige mit 21:13, 21:9.

Titel Nummer drei ging an Peter Käsbauer. Der Doppel- und Mixed-Spezialist des BCB nutzte die Gunst der Stunde und die Abwesenheit seiner Vereinskollegen Michael Fuchs und Johannes Schöttler, die bei den Thailand Masters in Bangkok im Einsatz sind. Mit seinem Partner Raphael Beck vom TV Refrath siegte Käsbauer im Finale gegen BCB-Toptalent Marvin Seidel und Mark Lamsfuß (1. BC Wipperfeld) mit 21:16, 21:15. "Endlich hat es geklappt", freute sich Käsbauer.

Auch im Mixed standen sich zwei Spieler des BCB gegenüber. Einzel-Rekordmann Zwiebler spielte mehr oder weniger aus Gaudi mit Carla Nelte vom TV Refrath - und schaffte es sogar bis ins Endspiel. Dort unterlagen die beiden aber den Disziplin-Spezialisten Mark Lamsfuß und Isabel Herttrich vom BCB mit 15:21, 13:21.

Eine große Feier wird es bei Zwiebler und Co. nicht geben. In dieser Woche steht erst Regeneration auf dem Programm, ehe die Sporttaschen für die Mannschafts-EM für Damen- und Herrenteams gepackt werden müssen, die am 16. Februar im russischen Kasan beginnt.

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