Stabhochspringer im Zirkuszelt „Das ist weltweit einzigartig“

Merzig · Starkes Teilnehmerfeld beim Neujahrsspringen der Stabhochspringer im Merziger Zeltpalast am 13. Januar.

 Pawel Wojciechowski, der Stabhochsprung-Weltmeister des Jahres 2011, war bereits bei der letzten Auflage im Merziger Zeltpalast zu Gast und wurde damals Zweiter hinter Lokalmatador Raphael Holzdeppe.

Pawel Wojciechowski, der Stabhochsprung-Weltmeister des Jahres 2011, war bereits bei der letzten Auflage im Merziger Zeltpalast zu Gast und wurde damals Zweiter hinter Lokalmatador Raphael Holzdeppe.

Foto: rup

Deutschland gegen Polen. So liest sich auf den ersten Blick das Teilnehmerfeld für das Neujahrsspringen in Merzig. Auf einer Pressekonferenz informierten der Landkreis Merzig-Wadern und die Stadt Merzig als Veranstalter am Freitag über die verpflichteten Athleten. Die deutschen Springer werden von Lokalmatador Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) angeführt, der im Zeltpalast in die Hallensaison einsteigen wird. Er hält mit 5,70 Metern den Meetingrekord und konnte bereits zweimal in Merzig triumphieren. Ebenfalls angekündigt hat sich der Premierensieger Karsten Dilla (TSV Bayer 04 Leverkusen), der seit Kurzem eine Trainingsgemeinschaft mit Holzdeppe bildet.

Auf polnischer Seite ist in erster Linie der Hallen-Europameister und Vize-Weltmeister Piotr Lisek zu nennen. Unmittelbar vor der Pressekonferenz hat mit seinem Landsmann Pawel Wojciechowski ein weiterer ehemaliger Weltmeister seine Startzusage gegeben. Der für die Athletenverpflichtung zuständige Werner Klein ist stolz, dass wieder solche Weltklassespringer dabei sind. „Sie sind alle begeistert von der Atmosphäre und der Unterstützung der Zuschauer. Das Neujahrsspringen ist für viele ein fester Bestandteil im Wettkampfkalender geworden“, erläutert Klein.

Das bestätigt auch der neue Bundestrainer Andrei Tiwontschik, der bisher für die Stabhochspringerinnen zuständig war und seit Oktober die Männer betreut. „Das Springen in einem Zirkuszelt ist weltweit einzigartig. Diejenigen, die schon mal da waren, erzählen das natürlich den anderen Athleten und schwärmen von der tollen Stimmung“, berichtet er. So wird zum Beispiel 2018 der aktuelle Europameister Robert Sobera aus Polen erstmals in Merzig am Anlauf stehen. Außerdem will der holländische Emporkömmling Meno Vloon unbedingt an den Start gehen. „Da steigert sich jemand im Sommer auf Weltklasseleistung von 5,85 Metern und fragt bei uns an, ob er springen darf“, fehlen Klein fast ein wenig die Worte.

Andrei Tiwontschik fiebert aber vor allem dem Saisonauftakt der deutschen Athleten entgegen. Dem deutschen Überraschungsmeister Bo Kanda Lita Baehre aus Leverkusen bescheinigt er deutliche Fortschritte im technischen Bereich. Auf den Jungspund können sich auch die Zuschauer wieder freuen, nachdem er im Januar zum Publikumsliebling avancierte.

Tiwontschik hofft, dass alle Topspringer gesund durch die Vorbereitung kommen und rechtzeitig für die Heim-EM wieder in die Erfolgsspur finden. 2017 sei vielen der Stab gebrochen, was zum Teil zu Verletzungspausen geführt hat. Sein Schützling Raphael Holzdeppe springt im Training aktuell aus zehn Anlaufschritten schon Höhen um 5,50 Meter. In zwei Wochen soll bei einem DLV-Trainingslager im südafrikanischen Stellenbosch der weitere Feinschliff erfolgen. Dank tiefergelegtem Anlaufsteg hofft Andrei Tiwontschik, dass in Merzig vielleicht sogar 16 statt 14 Anlaufschritte möglich sind – mit diesem Anlauf ist Holzdeppe 2012 in London 5,91 Meter gesprungen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort