„Brasilien ist wieder Brasilien“

Rio de Janeiro · Erst zwei Spiele unter dem neuen Nationaltrainer Tite, aber die Nationalelf macht wieder Spaß: Innerhalb von acht Stunden waren alle Tickets für das Heimspiel der brasilianischen Fußball-Nationalmannschaft gegen Bolivien vergriffen. Die Fans in Natal wollen Neymar und Co. zujubeln und die neuen Hoffnungsträger sehen.

Wie den Leverkusener Wendell. "Ein Kinderheitstraum geht in Erfüllung", sagte der Linksverteidiger von Bayer Leverkusen nach seiner ersten Nominierung. Gut fünf Monate nach seinem Syndesmoseriss, der ihm die Teilnahme am Olympia-Turnier kostete, darf der 23-Jährige vom Debüt im kanariengelben Trikot träumen. Ausgerechnet als Ersatzmann für den verletzten Marcelo, nachdem er im Frühjahr als ein möglicher Nachfolger des Außenverteidigers bei Real Madrid gehandelt worden war.

"Brasilien ist unter Tite wieder Brasilien", lobt Wendell den neuen Trainer, der bei seinem Einstand vor einem Monat die Depression unter Vorgänger Dunga vertrieb. Mit den Siegen in Ecuador (3:0) und gegen Kolumbien (2:1) sprang Brasilien in der südamerikanischen WM-Qualifikation auf Rang zwei, kletterte in der Weltrangliste gar um fünf Positionen auf Platz vier - einen Rang hinter Deutschland.

Doch trotz neuer Hoffnungsträger wie Wendell, wie Gabriel Jesus, der bei seiner Premiere gegen Ecuador zwei Tore erzielte, wie Russland-Legionär Giuliano, der seit seinem Wechsel im Sommer zu Zenit St. Petersburg in zehn Spielen neun Mal traf und sieben Toren auflegte, gibt es warnende Stimmen. "Darin liegt die Gefahr. Du denkst, das Spiel haben wir schon gewonnen", mahnte der Ex-Leverkusener Renato Augusto, Leistungsträger nicht nur beim Gewinn von Olympia-Gold in Rio .

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