Dortmund schlägt Hannover 96 mit 5:1 Doll ersetzt Breitenreiter an der Leine

Dortmund/Hannover · Hannover 96 wechselt nach dem 1:5 beim BVB den Trainer. Dortmund jubelt dagegen über Punkterekord.

  Am Samstag tröstete André Breitenreiter Spieler Iver Fossum. Tags drauf brauchte der Trainer nach seiner Entlassung selbst Trost.

Am Samstag tröstete André Breitenreiter Spieler Iver Fossum. Tags drauf brauchte der Trainer nach seiner Entlassung selbst Trost.

Foto: dpa/Guido Kirchner

 Die tagelange Hängepartie ist beendet, der „Hannoveraner Jung“ muss gehen: André Breitenreiter ist nicht mehr Trainer des Abstiegskandidaten Hannover 96. Der Tabellenvorletzte der Fußball-Bundesliga reagierte damit auf die sportliche Krise und das bittere 1:5 am Samstag bei Borussia Dortmund – dem achten Spiel in Folge ohne Sieg.

Der 45-Jährige und sein Team hätten „in den letzten Wochen und Monaten wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zurückzuführen. Dies ist leider nicht gelungen“, sagte Manager Horst Heldt nach einer Krisensitzung am Sonntagmorgen mit Clubchef Martin Kind und Geschäftsführer Björn Bremer: „Deshalb sind wir zu dem Schluss gekommen, eine Trennung vorzunehmen.“ Breitenreiters Abschied hatte sich zuletzt angedeutet. Elf Punkte aus 19 Spielen bedeuten einen Negativrekord für den Club.

Retten soll 96 nicht Peter Stöger oder Mirko Slomka, sondern Thomas Doll. Der 52-Jährige wird schon am Freitag im Heimspiel gegen RB Leipzig auf der Bank sitzen, der Club gab die Verpflichtung am Sonntagabend bekannt. Der Trainer erhält einen Vertrag bis Juni 2020 – für erste und zweite Liga. Doll war bis August 2018 fünf Jahre lang bei Ferencvaros Budapest tätig. Mit dem ungarischen Spitzenclub wurde er 2016 Meister und dreimal Pokalsieger (2015, 2016, 2017). In der Bundesliga coachte er den Hamburger SV und verhalf Borussia Dortmund 2007 zum Liga-Verbleib.

Beim heutigen Tabellenführer herrschte dagegen eitel Sonnenschein. Borussia Dortmund legte am 19. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit dem 15. Saisonsieg und 48 Punkten die beste Zwischenbilanz der Vereinsgeschichte hin. Die bisherige Bestmarke von 47 Zählern stammte aus der Spielzeit 2010/11 unter Jürgen Klopp – am Ende feierte Dortmund den Meistertitel.

Die starke Real-Madrid-Leihgabe Achraf Hakimi hatte in der 24. Minute den Bann gebrochen. Nach dem 2:0 durch den nach Sprunggelenks­problemen zurückgekehrten Kapitän Marco Reus (60.) fiel Hannover in sich zusammen, Götze (62.) und Raphael Guerreiro (67.) schlugen eiskalt zu. Nach dem 1:4 durch Marvin Bakalorz (86.) setzte Axel Witsel (90.) den Schlusspunkt. Witsels Treffer war das 50. Saisontor für die spielfreudigen Borussen. Mehr Tore gab es für den BVB zu diesem Zeitpunkt einer Saison nur 2015/16 (52) und 1963/64 (54). Positiv auch: Unter Trainer Lucien Favres behutsamer Führung finden Sorgenkinder wie Götze oder auch Julian Weigl langsam zurück zu alter Form.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort