FC Bayern beendet Trainingslager in Doha Die Jagd auf Borussia Dortmund beginnt

Doha/München · Bayern München hat noch eine Woche, um sich auf die Rückrunde vorzubereiten. Ribéry mit Muskelfaserriss. Interesse an Rabiot?

 Statt Training in der Sonne und unter Palmen erwartet die Stars des FC Bayern um den verletzten Fleischliebhaber Franck Ribéry (Mitte) in München wieder der Winter mit Schnee. Die Bayern-Stars schauen hier zu Niklas Süle, der gerade einen Ball mit dem Kopf zu kontrollieren versucht.

Statt Training in der Sonne und unter Palmen erwartet die Stars des FC Bayern um den verletzten Fleischliebhaber Franck Ribéry (Mitte) in München wieder der Winter mit Schnee. Die Bayern-Stars schauen hier zu Niklas Süle, der gerade einen Ball mit dem Kopf zu kontrollieren versucht.

Foto: dpa/Peter Kneffel

Aus der Sonne von Doha ging es in das Schneechaos von München. Nach sechs Tagen beendete der FC Bayern am gestrigen Donnerstag sein politisch umstrittenes Trainingslager in Katar, nach der Rückkehr bleibt dem deutschen Fußball-Rekordmeister jetzt noch eine Woche zur Vorbereitung auf die Rückrunde und die geplante Aufholjagd in der Bundesliga. Allerdings: Das Training an der Säbener Straße könnte sich schwierig gestalten angesichts der Schneemassen, die dort schon liegen und noch fallen sollen. Wie gut, dass die Bayern nach einem freien Tag am Samstag gleich weiterreisen nach Düsseldorf, wo sie am Sonntag ab 13 Uhr (Sat.1) beim Telekom Cup mitspielen.

Auf Testspiele im Trainingslager hat der FC Bayern verzichtet. Die zwei 45-Minüter gegen Fortuna Düsseldorf und danach gegen Borussia Mönchengladbach oder Hertha BSC werden die einzigen, wenn auch womöglich kaum aussagekräftigen Härtetests sein vor dem Rückrundenauftakt der Münchner bei der TSG Hoffenheim am 18. Januar (20.30 Uhr/Eurosport und ZDF). Wobei Trainer Niko Kovac betont, dass das Trainingslager in Doha die Bayern weit gebracht hat.

„Die Schwerpunkte, die wir gesetzt haben, haben wir alle umgesetzt“, sagte Kovac vor der Rückreise aus Doha. Seine größte Herausforderung bei der Jagd nach dem Tabellenführer Borussia Dortmund könnte es sein, den Kampf um die Plätze zu moderieren. „Ich würde lügen“, betonte Kovac, „wenn ich sagen würde, dass ich die Leistungen aus der Hinrunde nicht honoriere“, und ja, „die Mannschaft, die in den letzten Wochen sehr erfolgreich gespielt hat, hat einen gewissen Vorteil.“

Kovac will seine Spieler allerdings auch nicht allzu sehr in Sicherheit wiegen und sprach zugleich eine Drohung aus. „Wenn ich das Gefühl habe, dass einer denkt, er ist schon fix drin“, betonte er, „kann es passieren, dass er auch fix draußen ist.“ In den meisten Übungen in Doha wurde freilich auch deutlich, dass Kovac in der Rückrunde auf eine Doppelsechs mit Thiago und Leon Goretzka setzt.

In der Innenverteidigung läuft es wohl auf Niklas Süle und Jérôme Boateng hinaus, sehr zum Leidwesen von Mats Hummels. Hummels hatte mit 696 Minuten hinter Boateng (990) und Süle (1375) die geringste Einsatzzeit des Abwehrtrios vor der Winterpause. Außerdem weiß der Nationalspieler nun offiziell, dass er mit Benjamin Pavard (VfB Stuttgart) und womöglich Lucas Hernández (Atlético Madrid) Konkurrenz auf seiner Position bekommt. Zugleich machte Sportdirektor Hasan Salihamidzic deutlich, dass der FC Bayern auch Angreifer Callum Hudson-Odoi vom FC Chelsea haben will – und Timo Werner weiter im Auge hat.

Interesse soll es auch an Adrien Rabiot geben. Der Münchner Sportdirektor Hasan Salihamidzic habe in den vergangenen Tagen Paris Saint-Germain kontaktiert, wo der französische Nationalspieler bei Trainer Thomas Tuchel in Ungnade gefallen sein soll, weil er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern wollte. Bayern soll an einer Verpflichtung im Winter oder spätestens im Sommer interessiert sein, meldet der französische TV-Sender RMC Sport. Zuletzt wurde immer wieder über einen Wechsel des 23 Jahre alten Mittelfeldspielers zum FC Barcelona spekuliert.

Außen vor bei den Bayern sind vorerst die beiden Altstars. Franck Ribéry zog sich in Doha einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zu und fällt aus, das gilt damit auch für mögliche Unmutsbekundungen in fremden Stadien angesichts der Goldenes-Steak-Affäre. Der angeschlagene Arjen Robben (Reizung im Oberschenkel) fand seine Woche „nicht so gut“, er müsse nun erst mal „von Tag zu Tag“ schauen, wie es weitergehe.

Klar ist: Für ihn und wohl auch Ribéry ist am Saisonende in München Schluss. Das gilt wohl auch für Rafinha (33), dessen Vertrag im Sommer ausläuft. Der Abwehrspieler liebäugelt mit einem Wechsel in die Heimat, der Brasilianer bestätigte Kontakte zu Flamengo Rio de Janeiro. „Es besteht gegenseitiges Interesse“, sagte er laut Medien. Man sei kurz vor einer Einigung.

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