Armin Veh ist arbeitslos

Stuttgar. Trainer Armin Veh hat den Meister-Bonus endgültig verbraucht und seinen Job beim VfB Stuttgart verloren. Nur wenige Stunden nach dem vorläufigen Tiefpunkt der sportlichen Talfahrt mit dem 1:4 beim VfL Wolfsburg entließ der Fußball-Bundesligist am Sonntag den 47-Jährigen, der die Schwaben 2007 zum Meistertitel und ins DFB-Pokalfinale geführt hatte

Stuttgar. Trainer Armin Veh hat den Meister-Bonus endgültig verbraucht und seinen Job beim VfB Stuttgart verloren. Nur wenige Stunden nach dem vorläufigen Tiefpunkt der sportlichen Talfahrt mit dem 1:4 beim VfL Wolfsburg entließ der Fußball-Bundesligist am Sonntag den 47-Jährigen, der die Schwaben 2007 zum Meistertitel und ins DFB-Pokalfinale geführt hatte. "Wir sind an einen Punkt gekommen, wo wir eine Entscheidung treffen mussten", sagte Sportdirektor Horst Heldt und nannte wachsende Differenzen mit dem seit Februar 2006 amtierenden Veh als Auslöser für die Trennung: "Wir waren in einigen Punkten einer Meinung, in anderen Punkten eben nicht - und das hat den Ausschlag gegeben." Nach zuletzt fünf Bundesliga-Spielen ohne Sieg sollen Ex-Nationalspieler Markus Babbel als Teamchef und der frühere VfB-Assistenzcoach Rainer Widmayer als Trainer den Tabellenelften wieder auf Kurs Europapokalplätze bringen. "Mit der Trennung von Armin Veh wollen wir kein Alibi für die Spieler schaffen. Es muss nun ein Ruck durch die Mannschaft gehen", forderte Präsident Erwin Staudt. Kurz nach der Pleite in Wolfsburg, als der VfB trotz der frühen Führung durch Martin Lanig (17. Minute) in der zweiten Halbzeit in seine Einzelteile zerfiel und durch die Treffer von Grafite (51./76.) sowie Edin Dzeko (79./85.) bestraft wurde, hatte Veh sich noch in Durchhalteparolen geübt. "Meine Motivation ist groß genug, weiter zu machen", so Veh. Schon vor der Reise nach Wolfsburg hatte Veh ungewohnt deutlich Fehler eingeräumt und seine Ratlosigkeit bei der Krisenbewältigung offenbart. "Der entscheidende Punkt für unsere Situation ist die Personalpolitik, die wir nach der Meisterschaft 2007 gemacht haben. Dafür bluten wir heute noch", bekannte der Ex-Profi. Einkäufe wie Torwart Raphael Schäfer, Spielmacher Yildiray Bastürk oder die Angreifer Ewerthon und Ciprian Marica, die allerdings auch auf die Kappe von Heldt gingen, erfüllten nicht die hohen Erwartungen. Auch Jan Simak und Khalid Boulahrouz standen zuletzt in der Kritik.Meinung

Ein tragischer Held

Von SZ-RedakteurMichael Kipp Armin Veh ist ein tragischer Held. Da stellt er sich als Trainer eines Bundesligisten hin und erklärt, dass seine Einkaufspolitik beim VfB Stuttgart Mist war. Zu viele schlechte Spieler hätten er und das Management verpflichtet. Respekt für diese heldenhafte Offenheit, die in der Bundesliga so selten ist wie Fußballschuhe in Pink. Das Tragische an dieser Geschichte ist, dass spätestens da klar war, dass der 47-Jährige beim VfB keine Zukunft mehr hat. Er schwächte seine ohnehin wackelig gewordene Position und bekam von Manager Horst Heldt wenig heldenhaft die Quittung. Entlassen auf Grund von "Verstimmungen" - eine tragische Geschichte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort