Das große Glück der Claudia Pechstein

Moskau. Erst blickte Claudia Pechstein skeptisch, doch als keine Konkurrentin ihre Traumzeit toppen konnte, ließ sie der Freude mit einem Jubelschrei freien Lauf. Die 36 Jahre alte "Grande Dame" des Eisschnelllaufs ist am Wochenende mit dem Doppel-Erfolg über 1500 und 5000 Meter in Moskau auf den Thron zurückgekehrt

Moskau. Erst blickte Claudia Pechstein skeptisch, doch als keine Konkurrentin ihre Traumzeit toppen konnte, ließ sie der Freude mit einem Jubelschrei freien Lauf. Die 36 Jahre alte "Grande Dame" des Eisschnelllaufs ist am Wochenende mit dem Doppel-Erfolg über 1500 und 5000 Meter in Moskau auf den Thron zurückgekehrt. Sie stoppte damit den "Fluch der vierten Plätze" und feierte ein "unglaubliches Comeback" an die Spitze. So wertete Pechsteins langjähriger Coach Joachim Franke die Eis-Gala seines Ex-Schützlings. Letztmals hatte die Berlinerin im März 2002 die Lang- und die Mittelstrecke gewonnen, in Russland waren es nach zweijähriger Sieg-Abstinenz ihre Weltcup-Erfolge 25 und 26. "Alle haben gedacht, die biologische Uhr geht anders. Aber ich wusste, was für Potenzial in ihr steckt", meinte Franke. Am Sonntag machte Claudia Pechstein über 1500 Meter genau dort weiter, wo sie am Samstag aufgehört hatte: Sie verbesserte in 1:55,96 den Bahnrekord von Anni Friesinger um 0,44 Sekunden, nachdem sie tags zuvor über 5000 Meter in fantastischen 6:49,92 Minuten die sechstbeste Zeit der Eisschnelllauf-Geschichte verbucht hatte. Nur bei ihrem Olympiasieg (6:46,91) war sie je schneller und verfehlte den Weltrekord von Martina Sablikova (6:49,31) um 0,61 Sekunden. "Das wichtigste war, dass es diesmal kein vierter Platz war. Bei mir ist es eben wie mit dem Wein: Je älter desto besser", meinte Pechstein schmunzelnd. Bei den 1500 Meter wurde Christina Nesbitt (Kanada) Zweite vor Teamgefährtin Groves und Daniela Anschütz-Thoms. Die Erfurterin ist damit im Gesamt-Weltcup mit 200 Punkten Zweite hinter Groves (270), Pechstein rückte auf Platz vier. Für eine Überraschung sorgte Stephanie Beckert, 20. Sie verbesserte in 7:01,72 Minuten als Dritte über 5000 Meter ihre Bestleistung um acht Sekunden. dpa

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