1. FC Saarbrücken Vunguidicas Pech trifft den FCS hart
Saarbrücken · Stürmer fällt mit Muskelbündelriss bis zu acht Wochen aus. Kommt jetzt Ersatz?
Dirk Lottner ist eine echte kölsche Frohnatur. Doch bei der Nachricht, die er gestern verkünden musste, stockte selbst dem Trainer des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken die Stimme: „José Pierre Vunguidica hat sich einen Muskelbündelriss zugezogen und fällt die nächsten Wochen aus – mehrere Wochen heißt für mich nicht drei oder vier sondern eher sechs bis acht. Aber ich kann mich auch täuschen.“ Die Verletzung im Hüftbeuger stammt aus Vunguidicas bester Aktion im Spiel beim SC Freiburg II (1:0) als er in der Nachspielzeit eine Großchance von Gillian Jurcher vorbereitete.
„Ich habe zwar ein Ziehen gemerkt, aber selbst als ich aus der Kabine kam, war es noch nicht schlimm“, erzählte Vunguidica, „da war der Muskel aber noch warm und der Körper voller Freude und Adrenalin. Nachher im Bus ist es dann richtig schlimm geworden.“ Die schlimme Diagnose Muskelbündelriss trifft die Verantwortlichen vor der wichtigen Partie heute beim VfB Stuttgart II (19 Uhr, Gazi-Stadion) hart.
Weil auch Sebastian Jacob weiterausfällt, hat Lottner derzeit mit Marcel Carl nur einen echten Stürmer zur Verfügung. „Ich bin keiner, der irgendwelche Forderungen stellt“, sagte der Trainer, „ich wünsche mir natürlich schon, dass wir da eine Alternative bekommen. Es macht keinen Sinn, einen zu holen, der den Kader punktuell auffüllt. Wir brauchen dann einen, der uns direkt weiterhilft.“ Das Transferfenster ist noch bis Ende August geöffnet. „Die Nachricht kam jetzt erst, von daher war nicht viel Zeit. Aber natürlich haben wir den Markt im Blick“, sagte FCS-Sportdirektor Marcus Mann, „jeder, der sich auskennt, weiß, dass das nicht so einfach ist. Bei Spielern, die jetzt noch auf dem Markt sind, gibt es Gründe. Und du kannst nicht immer den loseisen, den du gerne hättest. Da spielt ja auch noch ein anderer Verein mit.“ Beim VfB II heute muss Lottner ohne die Offenvspieler Martin Dausch (Achillessehnen-Operation), Jacob und Vunguidica Lösungen finden. Zum Beispiel mit verstärktem Spiel über die Außenbahnen. Der Trainer will wie am Freitag in Freiburg zunächst defensiv sicher stehen:„Nach vorne leben wir von Einzelaktionen und den kleinen Momenten.“ Außerdem können auch Spieler anderer Mannschaftsteile treffen – so wie Fanol Perdedaj, der bislang einzige Torschütze in zwei Spielen. „Da müssen wir als Mannschaft jetzt durch“, sagt Perdedaj.
