Regionalliga Südwest Perdedaj sorgt für ein ruhiges FCS-Wochenende
Freiburg · Mittelfeldspieler rückt neu ins Team und schießt den 1. FC Saarbrücken zum 1:0-Sieg beim SC Freiburg II.
Das Aufatmen erinnerte an ein Gewittergrollen. Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken hat sein erstes Saisonspiel gewonnen. Beim SC Freiburg II taten sich die Blau-Schwarzen am Freitagabend über weite Strecken sehr schwer, siegten durch ein Tor von Fanol Perdedaj (74.) aber mit 1:0 (0:0).
FCS-Trainer Dirk Lottner hatte seine Mannschaft heftig durcheinandergewürfelt. Mario Müller musste in Saarbrücken bleiben, Markus Obernosterer, Marco Holz und Marco Kehl-Gomez zunächst auf der Bank Platz nehmen. Taktisch probierte Lottner, mit einer Dreierkette zum Erfolg zu kommen. Zentral Steven Zellner, rechts Benjamin Kessel und links Oliver Oschkenat. Die Außenbahnen beackerten Alexandre Mendy rechts und Tobias Jänicke (beim 0:3 gegen den FSV Frankfurt zur Pause ausgewechselt) links. Neben Manuel Zeitz spielte Fanol Perdedaj, Markus Mendler durfte als Zehner hinter den Spitzen Marcel Carl und José Pierre Vunguidica ran. Der FCS begann gegen eine U23-Mannschaft ohne eigenen U23-Spieler in der Startformation.
Nach sieben Minuten war Mendler auf dem Weg zum 1:0, doch Schiedsrichter Manuel Bergmann sah ihn im Abseits. Freiburg verteidigte geschickt und machte es dem FCS so schwer, in Tornähe zu kommen. Auch darum resultierte die beste Chance der ersten Hälfte aus einem kapitalen Fehler der jungen Freiburger, die die Leistungsträger Nico Schlotterbeck und Fabian Rüdlin noch für ein Testspiel der Bundesliga-Profis abstellen mussten. Innenverteidiger Niklas Hoffmann schoss einen Mitspieler an, doch Vunguidica setzte den Abpraller aus neun Metern neben das Tor (14. Minute). Bis zur zweiten Chance dauerte es weitere 15 Minuten. Eine zu kurz abgewehrte Ecke nahm Jänicke volley, donnerte das Spielgerät aber deutlich über das Freiburger Tor.
Vorne fiel Saarbrücken wenig ein, hinten ließen sie noch weniger zu. Ein Fernschuss von Lucas Torres aus 35 Metern war noch die schwerste Prüfung für Schlussmann Daniel Batz. Bei Temperaturen um die 35 Grad wurden die Seiten gewechselt – fast 450 mitgereiste FCS-Fans unter den 900 Zuschauern hofften auf eine bessere zweite Hälfte.
Bis dahin bester „Saarländer“ war Robin Fellhauer. Der frühere FCS-Jugendspieler überzeugte links in der Freiburger Dreierkette und leitete nach 56 Minuten die beste Chance seines Teams ein. Fellhauers Ablage nahm Christoph Daferner direkt, Batz bewahrte sein Team mit den Fingerspitzen vorm Rückstand. Und Freiburg blieb dran, doch der Schuss des eingewechselten Anthony Schmidt aus kurzer Distanz landete in den Armen von Batz (62.). Und der FCS? Der hatte einen Freistoß von Markus Mendler, der knapp über die Latte strich (67.). Aus dem Spiel ging gar nichts, die Stürmer verhungerten förmlich.
Die Führung des FCS fiel dann aus dem Nichts. Mendler hatte am Strafraum quer gelegt, Perdedaj den Ball noch einmal mitgenommen und dann abgezogen. Vom rechten Innenpfosten prallte der Ball zum 1:0 über die Linie (74.). Dabei blieb es, auch weil der eingewechselte Gillian Jurcher nach einem tollen Solo von Vunguidica nur den Pfosten traf (94.). „Man muss auch mal dreckig gewinnen“, sagte Mendler.