Fußball-Bundesliga Das Topspiel ist nur für Rose ein Heimspiel

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach muss seine Auswärtsschwäche ablegen – gerade bei Spitzenreiter RB Leipzig.

 Gladbachs Trainer Marco Rose (Mitte) bereitet seine Mannschaft auf das Bundesliga-Spitzenspiel bei RB Leipzig vor.

Gladbachs Trainer Marco Rose (Mitte) bereitet seine Mannschaft auf das Bundesliga-Spitzenspiel bei RB Leipzig vor.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Sächsisch spricht Marco Rose nur noch selten, meist mit Co-Trainer Alexander Zickler. „Den Spaß machen wir uns ab und zu“, sagt der Trainer von Borussia Mönchengladbach, der in Leipzig geboren ist, dort Spieler und später auch Trainer war. Zumindest für den 43-Jährigen wird das Gipfeltreffen bei Tabellenführer RB Leipzig an diesem Samstag (18.30 Uhr/Sky) ein echtes Heimspiel. Der Borussia wird das bei ihrer anhaltenden Auswärtsschwäche indes kaum helfen.

Zuletzt holte Gladbach nur einen Punkt aus vier Auftritten in der Fremde, verlor unter anderem bei Union Berlin (0:2) und dem VfL Wolfsburg (1:2). Will die Borussia den Traum von der Champions League oder sogar mehr realisieren, muss genau dort der Hebel angesetzt werden. „Für uns geht es darum, solche Spitzenspiele zu gewinnen, wenn wir oben dranbleiben wollen. Das ist für uns der nächste Schritt“, sagt Rose.

Die Diskrepanz ist offensichtlich: In der Heimtabelle ist Gladbach mit 25 Punkten Erster vor Bayern München, auswärts dagegen mit nur 13 Zählern Achter. Für die Begegnung in Leipzig, wo Roses Frau Nikola und Tochter Maria noch immer leben, fordert Rose daher „maximale Überzeugung“. Das gelte vor allem bei Ballbesitz. „Nur gegen den Ball wird man gegen Leipzig nicht erfolgreich sein. Du musst sie auch beschäftigen“, sagt Rose. Besonders vor Timo Werner ist die Borussia gewarnt – im Hinspiel (3:1) erzielte der Nationalspieler alle drei Treffer.

Die Statistik spricht klar gegen die Borussia: In sieben Versuchen haben die Fohlen gegen Leipzig noch nie gewonnen. Sportdirektor Max Eberl hat die Sachsen zudem zum Titelfavoriten Nummer eins erklärt. „Sie sind in der Hinrunde über viele Mannschaften hinweggerollt und investieren jetzt noch einmal 40 Millionen Euro. Das können wir nicht. Das zeigt das Kräfteverhältnis zwischen Leipzig und Mönchengladbach – und auch, dass sie dieses Jahr Meister werden wollen“, sagt Eberl.

Ein Sieg des Tabellendritten aus Gladbach wäre somit durchaus überraschend, Kapitän Lars Stindl gibt dennoch die drei Punkte als Ziel aus – trotz der mageren Bilanz in der Fremde. „Auswärts fehlte in einigen Spielen der Punch, der uns zu Hause auszeichnet. Aber es ist ja auch nicht so, das unsere Leistung auswärts krass abfällt“, findet Stindl.

Sollte Gladbach am Ende leer ausgehen, hat Rose für die 6000 mitreisenden Fans zumindest ein paar Tipps. „Leipzig ist eine schöne Stadt mit vielen Straßencafés“, sagt der Trainer über seine Heimat: „Die erste Anlaufstation ist aber der Zoo. Da gibt es neue Elefanten- und Löwen-Babys, die zu bestaunen sind.“

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